Volltext: Die Beteiligung der königl. Industrieschule zu Nürnberg an der Bayerischen Landes- Industrie- Gewerbe- und Kunst-Ausstellung in Nürnberg 1882

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jeder Betriebsstätte ändern, kennen zu lehren. Die Lehrwerk— 
stätte soll vielmehr die Schüler mit den bereits feststehenden 
oder durch die Entwickelung der Arbeitsprozesse sich neu bildenden 
Prinzipien bekannt machen, welche die Basis für die verschiedenen 
Manipulationen bei der täglichen Arbeit bilden, sie soll vor allem 
die technische Anwendung des theoretischen Wissens auf die aus— 
zuführenden Operationen klar legen, sie soll dem Arbeitenden nicht 
bloß die manuellen Fertigkeiten, sondern vor allem ein geistiges 
Bewußtsein seiner Arbeit beibringen. 
Hinsichtlich der Einfügung der praktischen Arbeiten in den 
Organismus der mechanischen Abteilung und der Teilnehmer an 
diesen Arbeiten wird auf den Jahresbericht der Anstalt Bezug ge— 
nommen. 
Bei der außerordentlich beschränkten Unterrichtszeit, die für 
jeden Schüler wöchentlich 9 Stunden, also im ganzen Schuljahre etwa 
350 Stunden beträgt und, den Arbeitstag zu 10 Stunden gerechnet, 
35 Arbeitstage im Jahre, demnach in den beiden Schuljahren nur 
70 Tage ergiebt, muß, wenn das Arbeiten in der dargelegten 
Richtung nicht ein ganz lückenhaftes bleiben soll, von anderen die 
Praxis des Mechanikers, bez. Maschinenbauers sehr nahe berühren— 
den Arbeiten, wie Formen, Gießen, Holzbearbeitung und Über— 
wachen von Dampf- und Gaskraftmaschinen vollständig abgesehen 
werden. Ebenso ist es mit der Durchführung des Lehrprinzipes un— 
vereinbar, sich zufällig ergebende oder von auswärts bestellte Ar— 
beiten, die in gegebener Zeit gefertigt werden müssen, bei der jetzigen 
Organisation der Werkstätte fruchtbringend für die Schüler herzu— 
stellen. 
Die Grundlage für den gegenwärtigen Lehrgang bildete die 
von dem früheren so verdienstvollen Leiter der Werkstätte, Herrn 
Professor Ir misch, befolgte Methode der Unterrichtsverteilung, die 
von dem gegenwärtigen Lehrer des vraktischen Arbeitens erweitert 
und ausgebildet wurde. 
In der auf unserem Plane mit D bezeichneten Vitrine ist 
die Aufeinanderfolge der Arbeiten in 45 einzelnen Nummern dar— 
gelegt, wobei zu bemerken ist, daß alljährlich wohl dieselbe Stufen— 
folge strenge eingehalten wird, daß aber nicht auch die ausgestellten 
Arbeiten jährlich die gleichen bleiben, sondern je nach dem Bedarf
	        
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