Volltext: Offizieller Bericht über die Verhandlungen des Kunsthistorischen Kongresses zu Nürnberg

Beabsichtigt der im Amt befindliche Ausschuss in corpore zurückzutreten, so 
führt bis auf Weiteres der vorhergehende Ausschuss die Geschäfte. 
Der Schriftführer, dem eine von dem ständigen Ausschusse zu bemessende 
Entschädigung zusteht, führt alle Korrespondenzen, besorgt die Mitgliederliste und 
überwacht die Drucklegung der Verhandlungen des Kongresses. Ebenso hat er 
für geeignete Aufbewahrung der Akten zu sorgen. 
Der Schatzmeister nimmt die Beiträge entgegen und fertigt die Karten 
den Mitgliedern und Teilnehmern aus. Über seine Verwaltung hat er, wie auch 
der Schriftführer, dem ständigen Ausschusse Rechenschaft abzulegen. 
Artikel V. Die Institution der kunsthistorischen Kongresse ist als aufgelöst 
zu betrachten, wenn zwei Drittel der Mitglieder der letzten Versammlung dafür 
stimmen. In diesem Falle gehen die Inventare, Akten und das etwaige Baar- 
vermögen in das Eigentum des Germanischen Nationalmuseums zu Nürnberg über. 
Professor von Lützow eröffnet die Debatte über die Satzungen. Da keine 
Vorschläge gemacht werden, beantragt er die Wahl einer Kommission, welche die 
Satzungen beraten und am letzten Tage dem Plenum Bericht erstatten soll. 
In die Kommission werden gewählt: Dr. Haendcke, Professor von Oechelhäuser, 
Professor von Lützow. Professor Schmarsow, Domkapitular Schnütgen. 
/ 
Vortrag des Herrn Dr. Theodor Hampe-Nürnberg: 
„Deutsche Kunst und Deutsche Litteratur um die Wende 
des 15. Jahrhunderts.“ 
Auszug *). 
Geehrte Herren! 
Bevor ich zur Behandlung des angekündigten Themas übergehe, drängt es 
mich, eine kurze Apologie meiner selbst und meines Themas vorauszuschicken. 
Ich muss mich in der That bei Ihnen entschuldigen, dass auch ich mich zu einem 
Vortrage gemeldet habe, der ich doch nicht eigentlich zünftiger Kunsthistoriker, 
sondern in erster Linie Germanist bin. Aber seit Jahren habe ich mich, zunächst 
aus Liebhaberei, dann auch in ernstem Studium, mit der deutschen Kunst vertraut 
zu machen gesucht, und mein eifriges Streben geht auf eine innige Vereinigung der 
deutschen Kunstgeschichte mit der Geschichte der deutschen Sprache und Litteratur 
vornehmlich im 15. und 16. Jahrhundert. Ich bin überzeugt, dass auch Sie, geehrte 
Herren, die Berechtigung und die Nützlichkeit einer solchen Verbindung anerkennen, 
denn alle Wissenschaft drängt heutzutage auf Erweiterung des Gesichtsfeldes, auf 
Vergleichung und erwartet von ihr die Außtellung neuer, fruchtbarer Gesichtspunkte. 
So wäre es — um bei meinem Falle zu bleiben — gewiss von Interesse, einmal 
ganz allgemein den Gründen nachzuforschen, woher es kommt, dass die bildenden 
Künste und die Litteratur in Deutschland so selten Schritt miteinander gehalten 
haben, meist in ästhetischer Beziehung in argem Missverhältnis stehen und einen 
*) Vollständig und mit Anmerkungen erschienen im Verlage der S. Soldanschen Hof. 
buchhandlung, Nürnberg 1893,
	        
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