Volltext: Die Bergfestung Rothenberg

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werden sollten, erkannte die Bedeutsamkeit der trefflichen 
Sperrfeste, welche ringgsum die Thäler und Verbindungswege 
beherrschte, und sie setzte ihren ganzen während der vormund- 
schaftlichen Regierung gewonnenen Einfluß ein, um dem 
Rothenberg eine seiner würdige Rolle anzuweisen. Ein 
Kriegshospital auf der Veste für Juvaliden, welche den 
kurbayerischen Truppen entnommen waren, wurde errichtet, 
und die kluge Dame verstand es, während des Geplänkels 
ermüdender und treuloser Hofintriguen von ihrem Lieblings— 
heime Nymphenburg aus das kurfürstliche Bollwerk inmitten 
fränkischer Gaue zu bewahren und für die damalige Zeit 
den Feinden ehrfurchtgebietend zu machen. Im Juni 1702 
waren die hauptsächlichsten Arbeiten beendigt, das Kommando 
dem Grafen von Bonifacio anvertraut, und es schien Alles 
dazu angethan, um gerade dorten einen festen Platz nicht 
nur zu Schutz und Trutz gegründet, sondern auch ein treffliches 
Ausfallthor für dahinter gesammelte Schaaren geschaffen zu 
haben. Es galt nur noch, eine Kraftprobe zu machen; diese 
ward der Bergveste nur zu bald, und es machte deren 
kriegerische Lösung alle noch so gut getroffenen Vorsichts— 
maßregeln zu nichte. 
Auf diesem Wendepunkte des Geschickes der Festung und 
ihres Bezirkes angelangt, erscheint ein kurzer Ausflug auf 
weiteren Gebieten der damaligen Hof- und Staatsaktionen 
förderlich, um sich im Gewirre der politischen Laufgräben 
und Horchgänge zurechtzufinden, auf deren Sohle die Loose 
des Rothenberges geschüttelt und geworfen wurden. — Der 
Habsburger Stamm in Spanien war 1700 erloschen; um 
das Testament der Erbfolge stritten sich Frankreich, welches 
den iberischen Thron für Philipp von Anjou, Ludwig des 
XIV. Enkel& forderte, und im Gefolge Englands, der Nieder- 
lande, Portugals und Preußens Oesterreich, welches das 
Scepter der spanischen Könige für Leopold J. Sohn Karl 
beanspruchte. Die „Sonne Frankreichs“, Ludwig XIV., 
bemühte sich nun aus mehr als einem staatsklugen Grund, 
den Kurfürsten von Bayern für seine Absichten auf das 
spanische Testament zu gewinnen; er sparte nicht an den
	        
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