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ein besonderes Augenmerk zugewendet werden. Unter Ver-
zicht auf diejenigen allgemein bildenden Fächer, welche im
Lehrplan der technischen Schulen heutzutage den grössten
Raum einnehmen, waren in dem Programme der polytech-
nischen Anstalt nur die graphisch-mathematisch-naturwissen-
schaftlichen Unterrichtsgegenstände bedacht. Grundlegend
für den ganzen Unterrichtsbetrieb war das Zeichnen, das in
ausgiebigster Weise betrieben wurde. Es trat erst auf ge-
wissen höheren Stufen gegenüber den anderen Fächern
atwas zurück.
Der gesamte Lehrstoff wurde in einer Vorschule und
in der eigentlichen polytechnischen Schule erarbeitet. Jene
umfasste 4 Klassen zu je 2 Abteilungen, von denen die
arstere eine reine Zeichenschule mit 10, bezw. 8 Wochen-
stunden, die letztere eine Zeichen- und Mathematikklasse
sildet mit der gleichen Stundenzahl, nur mit gleicher Ver-
teilung auf die beiden Fächer. Hiebei liess man sich von
der Erwägung leiten, dass vielen Gewerbsleuten mit dem
Zeichnen allein gedient sei, dass aber andere nach Talent
and Beruf neben dieser Kunst auch in der Mathematik eine
'4öhere Bildung anstrebten. Scharrers Vorschlägen nach
Jieser Richtung lagen genaue Erhebungen über die zu er-
weckende Frequenz zu grunde. Ungefähr 280 Schüler
sassen damals in der Oberklasse der Volksschule, ebenso
hoch veranschlagte man die Zahl der Lehrlinge in den
Werkstätten. Angenommen, dass jeweils etwas mehr wie
ein Drittel sich dem Gewerbsstande widme, bezw. zum Ein-
tritt in die Vorschule sich melde, ergibt das 200 bis
240 Schüler, welche in 4 Doppelklassen, 4 Zeichen- und
4 gemischten Klassen, untergebracht werden müssen, so dass
die Frequenz einer Klasse rund 30 Schüler beträgt.
Die eigentliche polytechnische Schule zerfiel in eine
bildende Abteilung mit je 3 Klassen zu je 10, bezw.
13 Stunden und eine mechanisch-technische Ab-
teilung mit ebenfalls 3 Klassen zu 10, 12, bezw. 14 Stunden.
In die bildende Abteilung traten diejenigen Gewerbetreibenden
ein, welche zufolge ihres Berufes eine gesteigerte Ausbildung