Volltext: Hans Sachs

unq 
oy⸗ 
hen 
J 
em 
iisch 
der 
Mn 
yon 
der 
ren 
der. 
ucht 
Aes, 
ein 
ne 
U 
zte 
e 
ind 
nd⸗ 
W 
hne 
M 
Von Dr. J. F. Holly. 
372 
Und thut sie all ernieder legen, 
Auch thut das Schlangengzücht sich regen: 
Es wispelt sehr und widerficht 
Und fürchtet sehr des Tages Licht.“ — — 
Die Erklärung dieser Bildersprache giebt Sachs selber; er sagt: 
Nun daß ihr klärer mugt verstan, 
Wer die lieblich Nachtigal sei, 
Die uns den hellen Tag ausschrei; 
Ist Doktor Martinus Luther, 
Zu Wittenberg Augustiner, 
Der uns aufwecket von der Nacht, 
Darin der Mondschein uns hat bracht. — — 
Der Leo wird der Papst genennt, 
Die Wüst das geistlich Regiment, 
Darin er uns hat weit verführt 
Auf Menschenfünt (fünden), als man ietzt spürt, 
Damit er uns geweidnet hat, 
Deut den Götzienst, der jezunt gat 
In vollem Schwank auf ganzer Erden.“ 
In dieser Weise geht es fort, 700 Verse weit. Die An— 
schuldigungen, die man derzeit gegen die katholische Kirche schleuderte 
und die gleichsam in der Luft lagen, griff Sachs kühn auf und 
verwandte sie sorgsam in seiner Dichtung. Die Verteidiger der 
alten Kirchenlehre sind gleichfalls wilde Tiere und die rechten Ge— 
nossen des Löwen (Papstes). Der gelehrte Leipziger Professor 
Doktor Eck ist das „wilde Schwein“, Hieronymus Emser der „Bock“, 
der Straßburger Murner die „Katze, des Papstes Mauser, Wächter 
und Thürmer“, der Barfüßer Augustin von Aleveld, Franziskaner 
und Lektor der Theologie zu Leipzig, ist der „Waldesel“ und der 
gelehrte Johannes Cochläus endlich die „Schnecke.“ Die Bischöfe 
und Pfarrherrn werden mit Wölfen verglichen, die Mönche und 
Nonnen mit Schlangen. Am Schlusse der Dichtung endlich werden 
alle Christen pathetisch aufgefordert: 
J 
„Darumhb, ihr Christen, wu ihr seid, 
Kehrt wieder aus des Papstes Wüste, 
Zu unserm Hirten Jesu Christe; 
Derselbig ist ein guter Hirt, 
Hat sein Lieb mit dem Tod probirt, 
Durch den wir alle sein erlost, 
Der ist unser einziger Trost 
Und unser einige Hoffnung, 
Gerechtigkeit und Seligung, 
All die glauben in seinen Namen, 
Wer das beger, der spreche Amen.“
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.