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Von Dr. J. F. Holly.
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Und thut sie all ernieder legen,
Auch thut das Schlangengzücht sich regen:
Es wispelt sehr und widerficht
Und fürchtet sehr des Tages Licht.“ — —
Die Erklärung dieser Bildersprache giebt Sachs selber; er sagt:
Nun daß ihr klärer mugt verstan,
Wer die lieblich Nachtigal sei,
Die uns den hellen Tag ausschrei;
Ist Doktor Martinus Luther,
Zu Wittenberg Augustiner,
Der uns aufwecket von der Nacht,
Darin der Mondschein uns hat bracht. — —
Der Leo wird der Papst genennt,
Die Wüst das geistlich Regiment,
Darin er uns hat weit verführt
Auf Menschenfünt (fünden), als man ietzt spürt,
Damit er uns geweidnet hat,
Deut den Götzienst, der jezunt gat
In vollem Schwank auf ganzer Erden.“
In dieser Weise geht es fort, 700 Verse weit. Die An—
schuldigungen, die man derzeit gegen die katholische Kirche schleuderte
und die gleichsam in der Luft lagen, griff Sachs kühn auf und
verwandte sie sorgsam in seiner Dichtung. Die Verteidiger der
alten Kirchenlehre sind gleichfalls wilde Tiere und die rechten Ge—
nossen des Löwen (Papstes). Der gelehrte Leipziger Professor
Doktor Eck ist das „wilde Schwein“, Hieronymus Emser der „Bock“,
der Straßburger Murner die „Katze, des Papstes Mauser, Wächter
und Thürmer“, der Barfüßer Augustin von Aleveld, Franziskaner
und Lektor der Theologie zu Leipzig, ist der „Waldesel“ und der
gelehrte Johannes Cochläus endlich die „Schnecke.“ Die Bischöfe
und Pfarrherrn werden mit Wölfen verglichen, die Mönche und
Nonnen mit Schlangen. Am Schlusse der Dichtung endlich werden
alle Christen pathetisch aufgefordert:
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„Darumhb, ihr Christen, wu ihr seid,
Kehrt wieder aus des Papstes Wüste,
Zu unserm Hirten Jesu Christe;
Derselbig ist ein guter Hirt,
Hat sein Lieb mit dem Tod probirt,
Durch den wir alle sein erlost,
Der ist unser einziger Trost
Und unser einige Hoffnung,
Gerechtigkeit und Seligung,
All die glauben in seinen Namen,
Wer das beger, der spreche Amen.“