fullscreen: Festschrift zur 250jährigen Jubelfeier des Pegnesischen Blumenordens

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denn Lachen gehört zur menfchlichen Natur, i{ft einer ihrer VBor- 
züge gegenüber den Tieren. Doch ift die Fertigkeit zu herzen 
eine bejondere Gabe, welche nicht allen gemein, und mehrmals bei 
geringen Leuten zu verwundern ift. € ift Zeidhen von feiner Lebens: 
art und richtigem Taktgefühl — die Lateiner nennen e8 urbanitas 
—, darinnen das rechte Maß zu finden. Mit den beften und hHarnm- 
(ofeften Anlaß zur Scherzrede geben einfältige Worte und Handlungen. 
Sanz vorzüglich it die Schilderung der SEjel8föpfe nach 
£. Yuarzoni La Sinagoga degli Ignoranti (I, XL, 212 u. 213): 
„Sie verlachen, verachten, und beurtheilen alles, bilden ihme groffe 
Wiffenfchafft ein; Antworten ungefragt und unbedacht von jedem 
Ding, das im Gefpräch vorfommet; verharren halsftarrig in einmal 
gefaßter WMeinung; reden viel und ift wenig darhinder ; Yerbleiben nicht 
bey dem erften Dortrag, fondern fallen von einem auff das andere; 
widerholen das Befagte offtmals, und find insgemein den Gelehrten 
häffig, und ihresgleichen günftig. a es ift gewißlich wahr, was 
gemeldter Scribent faget: Troja fey durch ein groffes Pferd zu Grund 
gegangen, aber vielmehr Land und Leute durch die Ejelen . ..“. 
&€3 fehlte nicht an „allerhand Sprachthorheiten“ in damaliger 
Zeit, wie hHeutigentageS auch, an einer Neigung zu Superlativen und 
unnötigen Worthäufungen. Dagegen wendet fich Harzdürfer in feinen 
„Unartigen Reden“, (IV, CXCV, 397—399.) Soldher Worte find 
3. B.: „Ichrecklich Iuftig -— greulich {chön — graufam fro“. Wem käme 
dabei nicht zu Sinn daz im württembergijhen Volksdialekt eine 
geradezu allbeherricdhende Rolle {pielende Wort „fheußlidh“ oder der 
Mißbrauch des Wortes „großartig“. Nicht minder gilt daz Gefagte 
von den Yusrufen und Wendungen: „heilige Weyarachten (Wey — 
heilig) — erzogen und geboren — aus und eingehn — einer oder acht 
— Derfchluß für Derkauf — einen aus der Stadt verfperren — glückjelige 
Wolfahrt anwünfchen“ und andern tagtäglichen Ungereimtheiten. 
HarZdörfer fpinnt dieje Lebensfragen inz Endloje aus; wir 
wollen ung jeßt noch zu der leßten menden, der Frage nach 
Leben und Tod. 
Hören wir da zunächft, ob Hoffnung oder Furcht am {tärkften 
jei? (VIII, XIX, 566 ff.) „Boffnung und Surcht lieget bei den
	        
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