Volltext: Hans Sachs

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Von Dr. J. F. Holly. 
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Welt gewichen, und frei walten allenthalben die Laster. In dieser 
Dichtung hält Sachs der Mitwelt einen schlimmen Sittenspiegel vor 
und mahnt zur Umkehr von Sünde und Ungerechtigkeit. Allein große 
Hoffnung auf die Befolgung dieser Mahnung hat er nicht: die 
Welt behält ihre schnöde Art, meint er in den Schlußzeilen, wie 
sie war, so wird sie bleiben. „Spitzig bleiben ihr Werk, so spricht 
Hans Sachs von Nürenberk.“ 
Nichtsdestoweniger kann er die Predigten zum Guten und zur 
Tugend nicht unterlassen. Da werden vielerlei Thorheiten und ver— 
kehrte Lebensgepflogenheiten an den Pranger gestellt, um vor ihnen 
zu warnen. „Hans Unfleiß“ muß die Verderblichkeit der Trägheit, 
des faulenzenden Nichtsthuns darthun, „Heinz Widerporst“ ist 
ein abschreckendes Beispiel für rechthaberische, widerspenstige Leute. 
Die „Klag dreier Frauen über ihre Hausmagd“ belehrt uns, daß 
damals, wie heute, die Hausfrauen unzufrieden waren mit dem 
weiblichen Dienstpersonal, und daß dieses hinwiederum in Anklagen 
und Schmähungen der Herrschaften sich erging. 
Auch Fabeln mancherlei Art, wie „der Zipperlein und die 
Spinn“, vom „Fuchs und der Katzen“, „der Rab mit dem toten 
Fuchsen“ u. a. streuen in recht lebhafter Weise gute Lebensregeln 
aus und versuchen zu verbessern und zu veredeln. 
Aber nicht bloß das Wohl des Einzelmenschen und seiner 
Vaterstadt lag dem Dichter am Herzen, nein auch das Geschick des 
gesamten deutschen Vaterlandes beschäftigte ihn lebhaft. Wie be— 
geistert mahnt er alle Stände, Kaiser, Fürsten, Grafen, Bischöfe, 
Städter und Landleute, zur Eintracht, wie innig warnt er vor 
Bruderzwisten, damit man Deutschlands Gesamtkräfte vereinigen 
könne wider den schrecklichsten aller äußeren Feinde, den Türken, der 
von neuem in Europa einbrach! 
Herr Gott in deinem Reiche, ruft er jammernd, schau, wie 
der grausame Türk wieder die Flamme des Krieges schürt, wie er 
die Christenheit verfolgt mit Banden, Mord und Brand. Das Land— 
volk leidet entsetzliche Not. Mehr denn siebenzig Dörfer im Unger— 
land hat der schreckliche Muselmann bereits eingeäschert und alles 
Volk darin teils gemordet, teils als Sklaven entführt. Und weiter 
und weiter rückt er heran, näher und näher an Deutschland. Mord, 
Feuer und Verwüstung droht uns. Dann ruft er den Kaiser Karl V. 
um Hilfe an, das „gewaltige Reis von kaiserlichem Stamm“, daß 
er seine Macht erprobe an dem Türkenheere, daß er diesen entsetz— 
lichen Feind der Christen zu Schanden haue.
	        
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