Volltext: Hans Sachs

mlich das 
llein in! 
geistlichen 
nach den 
Achtungs⸗ 
werden. 
her Blick 
Sachsens 
ilten und 
h zurück⸗ 
id. Die 
e durch⸗ 
der ver⸗ 
j lehr⸗ 
Siejenige 
klein in 
Ztrophen 
fünstelnd 
— 
gewande 
Inhalte. 
Teil von 
hen Vor⸗ 
erschieden. 
Italien, 
Meister 
d, Äop, 
aus, Sue⸗ 
Trouba⸗ 
und viele 
ger Kennt⸗ 
klassischen 
aschen und 
1 
Von Dr. J. F. Holl y. 
350 
Andere Motive, wie Anekdoten, Schwankerzählungen und 
Scherze schöpfte er aus dem Volksleben, die Schätze der deutschen 
Heldensage nützte er weidlich aus. So sind in diese „entlehnten“ 
Lieder die buntesten, verschiedenartigsten Stoffe niedergelegt. 
Natürlich lagen ihm von den fremdländischen Autoren keine 
primäre Quellen, d. h. der Urtext vor: Sachs kannte diese seine 
Muster nur aus Übersetzungen oder volkstümlichen Bearbeitungen 
und leitete aus diesen den Strom des Wissens und Dichtens in seine 
eigenen Poesien über. Indessen ist es immerhin ein Verdienst des 
Nürnberger Meistersingers, diese reiche Stoffmasse wohl beherrscht 
und dem Volke sinngerecht und bekannt gemacht zu haben. Ein 
anderes Verdienst beansprucht der bescheidene Mann aber auch nicht. 
Bei jedem Stoffe, den er neu vorbringt, bemerkt er ausdrücklich, 
daß er ihn von da oder dort entnommen und zum Nutzen und 
Frommen seiner Leser verarbeitet habe. So ist selbst dieser Zweig 
der Sachs'schen Dichtung, der an und für sich am minderwertigsten 
ist, achtungs- und lesenswert. 
Die weltlichen Lieder, die von Sachs selbst erkunden sind, 
und zerstreut unter den vorgenannten Bearbeitungen fremder Stoffe 
stehen, haben keinen großen Wert; sie leiden vielfach an überkünsteltem 
Formelkram, an blumenreichen Phrasen und hausbackenem Inhalte. 
Da zählt er uns in einer von diesen Dichtungen die Vorzüge 
und Eigentümlichkeiten der Nürnberger Meistersingerschule auf und 
spricht sein Bedauern darüber aus, daß dieselbe durch Neider und 
böswillige Menschen in ihrem Aufblühen gehemmt werde; in einer 
anderen teilt er seinen ganzen Lebenslauf mit. Hier behandelt er 
das Glück und die Wehen des Ehestandes, dort warnt er vor Zwist 
und Übermut; häuslicher Friede, der Segen der Arbeit und des 
Handwerkerstandes wird als beglückend und erfreuend angeraten, 
vor Müßiggang, Untreue und Lastern warnt er. Das private wie 
das Gemeinwohl ist ihm abhängig von dem tugendhaften, ruhigen 
und gottergebenen Wandel der Bürger und von der Eintracht und 
dem Vaterlandssinne der Hohen und Mächtigen. Zwischendurch 
finden sich auch „Buhllieder“, Gesänge von der Liebe Lust und Leid, 
Mahnungen zur Treue im Leben und besonders in der Freundschaft, kurz 
die mannigfaltigsten Anleitungen zur weisen Benutzung des Daseins; 
neben diesen stehen dann wieder Dichtungen mehr praktischen Inhalts, 
wie die „der Eiszapf“, „der bösen Weiber Zungenlösen“ ꝛc. 
Da indessen die Hauptkraft des Dichters Sachs nicht in 
diesen weltlichen Liedern liegt, so will ich, um zu den wichtigeren
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.