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Sechster Auftritt.
Vorige (ohne Martha). Bastian und die Kinder Elisabeth und Adaunmt.
(Bastian kommt mit den beiden Kindern und geht dann wieder zurück,
um bald darauf eine verdeckte Schüssel zu bringen.)
Hans Sachs.
Also zu Tische, setzt euch. (Die Kinder begrüßend) Nu ja,
die Kinder, die sind doch beim Essen die Hauptsache. (Er kuͤßt
die Kinder und nimmt das kleinere, den Knaben, in die Höhe) Nun,
Adam, bist vorher auf den Kopf gefallen? Aber so was macht
nichts, — bist ein braver Bub. Und nun laßt uns maäl
schaun, was uns die gute Mutter hergerichtet hat.
Kunigunde.
Na, ich hoff' doch, daß es recht sein wird. Eie hat
unterdessen die Suppe mit Knödeln aufgeschöpft, Nun Andres, geh
her und setz dich.
(Andres hat das Mädchen an den Tisch geführt und hebt sie auf den
Stuhl, während Hans Sachs den Knaben auf die andere Seite Kunigundens
setzt. — Wenn alles aufgeschöpft ist und Alle sitzen, giebt Sachs ein
Zeichen zum stillen Gebet, was Alle mit gefaltenen Händen vollführen,
nur Bastian hat dabei auch schon den Löffel in der Hand)
Hans Sachs
(nach einer kurzen Stille des Betens). Nun sag du deinen Satz, Adam.
Adam (das Kind).
Unser tägliches Brod gieb uns heute; — und — führe uns —
Hans Sachs.
Halt, was kommt erst —? Vergieb —
Adam.
Vergieb uns unsere Schuld, wie wir vergeben unsern
Schuldigern — (stockt)
Elisabeth (das Kind)
(da der Vater ihr zugewinkt hat). Erlöse uns von dem Uebel.
Denn dein ist die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen! (Das Amen wird von Allen gesprochen, wobei Bastian mit
dem letzten Wort bastig den Löffel Suppe nach dem Munde führt.