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J. Wider den blutdürstigen Türken.
Spant an, ir lieben Bauren,
Die Herwegen allsant.
Lat euch kein Mün nit dauern
Zu füren die Probant
Mit Harnisch, Wer und Spießen.
Die Wegen nützt man mer:
Ein Wagenburg zu schließen
Um das keiserlich Her.
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O keiserliches Here,
Halt cristlich Maß und Ziel,
Nicht zutrink oder schwere,
Und hüt dich vor dem Spil.
Kein Frauen tu nicht schenden
Und nim Niemant das sein.
Laß dich kein Geiz nicht blenden,
Leb deines Solds allein.
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Und laß Got alles walten
Dem Cristenvolk zu Schutz,
Und treulich zu erhalten
Das Reich und gmeinen Nutz,
Und das teutsch Vaterlande
Zu retten in der Not
All von des Türken Hande,
Und hoff allein zu Got.
Und wirstu also leben
In dem türkischen Krieg,
So wird Got warlich geben
Dir veterlichen Sieg,
Für dich gewaltig streiten
In dieser großen Quel,
Als er oft tet vor Zeiten
Zeinem Volk Israel.
21,2 Herwegen, Heerwagen. — 21,F die Probande, md. für
profant (at. providenda), Proviant. — 22,8 Sachs erzählt öfter von
dem unmäßigen Zutrinken der Landsknechte, z. B. in „Ver Teufel leßt
kein Lantsknecht mer in die Helle faren“, und ihr tolles Fluchen (schwe—
ren) ist bekannt. — 24,1 wirstu, eine schon im Mittelalter gebräuch-
ahe rßusammenziehung. — 244 veterlichen, Adverb. 248 Que.
Aual.