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X. Der farend Schuler im Paradeis.
Wiß, ich bin ein farender Schuler
Und fahr im Lande her und hin.
Von Pariß ich erst kummen bin
Itzundt etwa vor dreien Tagen.
Die Peurin spricht:
Secht, lieber Herr, was hör ich sagen,
Kumbt ir her auß dem Paradeis?
Ein Ding ich fragen muß mit Fleiß,
Habt ir mein Man nicht drin gesehen?
Der ist gestorben in der Nehen,
Doch fast vor einem gantzen Jar,
Der so frumb und einfeltig war;
Ich hoff ie, er sei drein gefaren.
Der farend Schuler spricht:
Der Seel so vil darinnen waren;
Mein Frau, sagt, was hat euer Man
Für Kleider mit im gfürt darvon,
Ob ich in darbei möcht erkennen.
Die Peurin spricht:
Die kan ich euch gar bald genennen:
Er het ach auf ein plaben Hut
Und ein Leilach, zwar nit fast gut,
Darmit hat man zum Grab bestet.
Kein ander Kleidung er sonst het.
Wenn ich die Warheit sagen sol.
Der farend Schuler spricht:
O liebe Frau, ich kenn in wol,
Er geht dort umb ohn Hosn und Schuch
Und hat an weder Hem noch Bruch,
Sonder wie man in legt ins Grab;
Er hat auf seinen Hut blitschplob
Und tut das Leilach um sich hüllen
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32 in der Nehen, temporal gebraucht. — 35 ich hoffe immer. —
41 blaugblawes, dafür plabes, blau; siehe V. 50. 135. — 42 Lei—
lach für Leinlachen, leinenes Laken. zwar, fürwahr. — fast, sehr.
48 hat man ihn bestattet. — 48 Hem verstünimelt aus Hemde. —
Bruch, der obere Teil der Hose. — döblietschplob sprach Hans Sachs
ür blitzblau. Man schrieb dem Blitz eine blaue Farbe zu.
A—
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den wie
7d alz