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IX. Das Schlauraffenland.
Wer tölpisch ist und nichtsen kann,
Der ist im Land ein Edelmann.
Wer also lebt wie obgenant,
Der ist gut ins Schlauraffenland,
Das von den Alten ist erdicht,
Zu Straf der Jugend zugericht,
Die gwönlich faul ist und gefressig,
Ungeschickt, heilos und nachlessig,
Das mans weis ins Land zu Schlauraffen,
Damit ir schlüchtisch Weis zu strafen,
Das sie haben auf Arbeit acht,
Weil faule Weis nie Gutes bracht.
Hans Sachs, Schuhmacher.
Anno ssalutis 1530.
93 ins Schlauraffenland, nämlich zu kommen. — 94 Der
biedere Dichter zerstört am Schluß die belustigende Illusion, um nur die
Lehre ja recht deutlich zu machen. — 98 das mans weis, daß man sie
weise. — 99 ir schlüchtisch Weise, ihre Faulheit.
Vergl. die Venezianische Erzählung in Goethes erster Epistel.
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siehe Do⸗