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VII. Sanet Peter mit der Geiß.
Nach seinem Willen ordinier
Alle Geschöpf und Creatur
Als der allmechtig Schöpfer pur:
Ihm allein sag Lob, Preis und Er
Und forsch darnach nit weiter mer
Aus Fürwitz, mutwillig und frech,
Warumb dis oder jens geschech,
Warumb Got solch Übel verheng,
Sein Straf verziech bis in die Leng
Und so viel Bosheit ob laß schweben.
All solch Gedanken kommen eben
Gefloßen her aus Fleisch und Blut,
Das aus Torheit urteilen tut
Und leßt sich dunken in den Sachen,
Es wöll ein Ding vil beßer machen
Denn Got selber in seinem Tron.
Und wenns im solt von Nöten ton,
Solt er mit Not, Mü, Angst und Schweiß
Auch hie regieren kaum ein Geiß.
O Mensch, erkenn dein Unvermügen,
Das dein Weißheit und Kreft nit tügen
Nach zu forschen götlichem Willen.
Laß den Glauben dein Herze stillen,
Das Got on Ursach nichtsen tu,
Sonder aufs Best, und sei zu Ru.
Dergleich urteil in diser Zeit
Auch nit die weltlich Obrigkeit,
Sam solts das tun und jenes laßen,
Dieweil sie ist von Got der maßen
Zu regieren hie auserwelt
Und seim Volk zu gut fürgestellt,
Das sie Gottes Befelch ausricht.
Und ob sie gleich das selb tut nicht,
I
etwas vo
Anheimie
132 pur, rein, wohl nur um des Reims willen gebraucht. —
133 Fortsetzung des V. 127 abgebrochenen Satzes: Daß der Mensch
Gottes Weisheit und Gewalt allein danke. — 147 und wenn es einmal
nötig sein sollte, so würde er. — 150 tügen, taugen; vergl. zu 118. —
154 ergänze: alles tue; sei zu Ruh, gib dich zufrieden. — 155 ur—
teilen ist hier soviel wie beurteilen, kritisieren, die weltlich Obrigkeit
ist Objekt. Siehe V. 167, wo es gradezu verurteilen bedeutet. — 157 als
sollte sie. — 160 zu gut, zum Besten.