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„Eure Hand, Herr Junker, und merkt wohl, Ihr versprecht
es nicht mir, sondern Eurer guten Frau Mutter, und ein Hundsfott,
wenn Ihr das Versprechen nicht haltet. Bei Gott, ich stech' Euch
vom Pferde herunter, wenn Ihr wortbrüchig werdet. Dann
kann mich der Profoß gern abthun. Wenn mein Junker ehrlos
würde, will ich auch nicht mehr leben.“
Der Alte sah Königsmark mit einem Blick wie aus Stahl
in die Augen. Der wußte auch, Lund würde sein Wort halten,
aber er zuckte mit keiner Wimper. Offen und ehrlich erwiderte
er den Blick und drückte dem alten Freunde die Hand.
„Ein Lump, wenn ich's nicht halte, Pehr. Aber keine Furcht,
Dein Konrad wird nicht ehrlos!“
„Ich glaub's Dir, verzeiht, ich glaub's Euch, Herr Junker.
Der Handel wäre fertig.“ Dann nestelte Lund langsam seinen
Lederkoller auf und brachte behutsam ein Beutelchen zum Vor⸗
schein, durch dessen Maschen man ein hübsches Sümmchen in
Gold flimmern sah.
„Ihre Excellenz die Frau Mutter gab es mir, um Euch
im höchsten Notfall unter die Arme greifen zu können. Zwar
sollte ich dem jungen Burschen bei Leibe nicht gleich alles auf
einmal geben, sondern nur nach Bedarf. Aber der Herr Kornett
sind jetzt ein Mann und kein leichtsinniger Bube und Spieler
mehr. Hier, nehmt das Ganze und haltet Haus. Dadurch dankt
Ihr der Frau Mutter am besten für ihre Liebe und Güte.“
Einen Moment blieb Konrad mitten im Zimmer stehen
und schluckte ganz eigentümlich, als würge er an einem zu
großen Bissen. Dann platzte er heraus, während ihm das
Wasser in die Augen trat: „O du liebe, gute Mutter! Heiliges
Donnerwetter, Pehr, sage kein Wort weiter, sonst heule ich wie
ein Frauenzimmer. Der Schwarze soll mich reiten, das habe
ich leichtsinniger Vatron nicht verdient.“
„Wenn der Herr Junker sich nun noch das infame, gottlose
und niederträchtige Fluchen abgewöhnen wollten, dann würde die
Frau Mutter eine wahre Freude an Ihnen haben. Zum
Schockschwerenot, es ist ja gar nicht so schwer. Den rechten
Willen freilich muß man haben,“ fügte Lund würdevoll hinzu.
Konrad wandte sich ab, um dem Alten unter Thränen nicht
ins Gesicht zu lachen, und verbarg das Geld von der Mutter
dabei in seinem Wams.