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einen Buben bekamen, an dem ich bald meinen Narren gefressen
hatte, — Himmeldonnerwetter! die drei konnte ich in all den
Kriegswirren und den Tagen der Not nicht verlassen, und zur
Soldatenfrau im wüsten Lagerleben, dazu war die Brigitte zu
gut. So blieb ich denn beim Regiment und ließ nichts mehr von
mir hören, aus Scham über meine Schwäche, ich schlechter Kerl.“
„Pehr,“ nur das eine Wort rief der Junker, dann hing er
am Halse des Alten und gab ihm einen regelrechten Kuß auf
die bärtigen Lippen.
Der sagte zunächst gar nichts; denn er fürchtete, sein Junker
könne sehen, daß es ihm wie naß in die Augen stieg. Aber als
er die mit seiner Würde ihm nicht vereinbar scheinende, augen⸗
blickliche Schwäche schnell überwunden hatte, drückte er den
Jüngling kräftig an seine breite Brust und schob ihn dann von
sich. Dabei ereignete sich der gewiß höchst merkwürdige Fall,
daß der sonst so respektvolle Wachtmeister vom Regiment von
Königsmark zu Roß gegen den Herrn Junker, Kornett und Pagen
sehr respektslos in den Bart brummte: „Du lieber, einziger,
dummer, närrischer Bub' Du.“
Der Herr Junker von Königsmark war aber durchaus nicht
in seiner Würde gekränkt, mutig kämpfte er gegen die Rührung.
Dann gab er dem Alten die Rechte und fuhr schmeichelnd mit
der linken Hand über dessen mächtigen Knebelbart.
„Pehr, der Teufel soll mich reiten, ich hatte Dich schon
immer fast so lieb wie Vater und Mutter, aber jetzt laß ich mich
für dich totschlagen, so wahr ich der Konrad Köniasmark bin.
Himmelkreuzschockschwernot!“
„Heiliges Donnerwetter, das verdammte Fluchen,“ stöhnte
Pehr, „und ich habe es doch der Frau Mutter so gewiß ver—
sprochen, es Euch abzugewöhnen!“
Weiter kam der Alte für dieses Mal aber nicht mit seiner
sehr erbaulichen und lehrreichen Strafpredigt; denn plötzlich klang
das Gestampfe eiliger Rosse an das Ohr der beiden, und sogleich
Ischien um die Biegung der Straße ein kleiner Reitertrupp im
alopy.
Konrad Königsmark zupfte schnell sein Wams zurecht und
eilte den Reitern entgegen, während der Wachtmeister in strammer,
militärischer Haltung abwartend stehen blieb.
Der vorderste Reiter parierte kurz vor dem Kornett sein
Pferd; den Hut grüßend abziehend trat Königsmark an ihn heran