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Drittes Kapitel,
etwas breiter als das Mittelfdhiff (und zwar an jeder
Seite etwa um die Halbe Breite ver Seitenfhiffe) und
hat an jeder der Drei Außenfeiten ein Nundfenfterchen.
8 ift nit unwahrfdheinlidh, daß die Säulen einem itaz
lienifden Gebäude entnommen wurden; fe find aus dem
graulich geftreiften Salinv gehauen, der in der Lombardei
bricht. Uebrigens ijt die übermäßige Höhe bezeichnend für
den erjten Uebergang vom altvdeutfhen zum mitteldeutfhen
Bauftyl.‘”
„Ein um die eine Säule gelegter eiferner Ming wird
dem Befchauer auffallen. Der Satan, erzählt die Sage,
war (üftern nad) der Seele de8 Burggeiftlidhen und
wettete mit ihm, er wolle die vier Säulen eher herbei:
tragen, al8 Diefer eine Meffe zu lefen Im Stande fei. Das
entfehloffene Bräfflein ging die Wette ein; Mit großer
Zungenfertigfeit gewann 8 den Handel; noch che Sataz
nas die Säule niederfeßen Konnte, erfcholl das Amen.
Der ergrimmte Teufel warf die Säule Hin, daß fie zerz
rad), und fuhr müthend son dannen. Und jenes Pfaffenz
Sildniß kann der Fremde noch jeßt über dem Chorbogen
in Stein gehauen und wohl bemalt erblicken.“
San Hofe fteht die ehrmlrdige Linde, die einft Kaiferin
Kunigunde pflanzte; noch grünt und blüht fie frifh. Ci:
nige andere Dinge werden nicht unbemerkt Gleiben, naz
mentlidh die Statue eines Geharnifdhten, die für das Bild
Suftay Adolphs ausgegeben wird.
Begeben wir ung nun zum fünfefigen Zhurme, auf
die äußere Sreiung. Da liegt das fruchtbare Knoblauchsz
land vor ung. Schöner, unbefdhränkter und weiter fehen
wir freifig vom Zimmer des Yolirmers, auf dem run:
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