Volltext: Festschrift zur Feier des 50jährigen Bestehens des Ärztlichen Vereins Nürnberg

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seitlichen und hinteren Thoraxpartieen stark ausgebaucht. Hyd rocephalischer Schädel, 
Umfang 62 cm. Tiefes Koma. Reagiert auf Anschreien nicht, Schwache Reflex- 
bewegungen der Augenlider beim Anblasen, Cornealreflex fast erloschen. Pupillen 
eng, reagieren kaum. Zunge und Rachen nicht zu untersuchen. Muskulatur 
überall dürftig, die Muskelerregbarkeit der Arme gesteigert. Spasmen leichten 
Grades im Biceps bei passiven Streckversuchen, ebenso in der Schultermuskulatur 
beim Erheben der Arme. Passive Bewegungen der Halswirbelsäule frei. An- 
scheinend keine Lähmungen. Patellar- und Fusssohlenreflexe lebhaft. 
An der linken Schläfenseite eine alte, mit der Unterlage leicht verwachsene 
Hautnarbe, nach späterer Mittheilung von einem Sturz bei einem seiner Anfälle 
herrührend. Frische Kontusion an der äusseren Seite des linken Kniees. Die 
Kniegelenke durch Verdickung der Knochen etwas deformiert, die Patella seitlich 
abgewichen, 
Herz o, B. Puls 100, regelmässig, wenig gefüllt, leicht unterdrückbar, 
B. D. 123 nach Riva-Rocei, Athmung ziemlich ruhig, gleichmässig 32, R.H.U. 
vom Unterschulterblattwinkel an Dämpfung, abgeschwächtes, unbestimmtes Athmen. 
R, V. unterhalb der Klavikel feuchtes, ziemlich grobes Rasseln. 
Milz- und Lebervergrösserung nicht nachweisbar. Beginnender Dekubitus 
am Kreuzbein und der linken Schulter, Temperatur 38.4. 
Lässt Urin unter sich gehen, 
Das Koma hält während des ganzen nächsten Tages an, Höchste Tem- 
peratur 38,8, Puls 144 jagend, drucklos, B. D. 105. R. 44 gleichmässig, laut- 
blasend. Dämpfung H. U. beiderseits vom 6. B. W. an. R. H. abgeschwächtes 
L. H. lautes sausendes Bronchialathmen. 
Am übernächsten Tage, dem 19. September, gibt Patient morgens auf 
gestellte Fragen schwerfällig Antwort, um dann wieder in völliges Koma zurück. 
zusinken. Angesichts des hydrocephalischen Schädels wurde von Anfang an an 
eine akute Hirndrucksteigerung durch plötzliche Vermehrung der Cerebrospinal 
flüssigkeit gedacht und daher vormittags 9 Uhr die Lumbalpunktion in Seiten- 
lage ausgeführt, Es flossen 45 ccm unter 100 mm Anfangsdruck ab, Die 
Punktionsflüssigkeit war wasserhell, liess beim Stehen nichts ausfallen, enthielt 
Spuren von Eiweiss, keinen Zucker, reagierte alkalisch, spezifisches Gewicht 1009. 
Nachmittags 2 Uhr kommt Patient zum Bewusstsein und ist abends vollständig 
klar, Das Sensorium bleibt von nun stets frei, Die Intelligenz erweist sich als 
sehr gering, Patient ist ein äusserst gutmütig schwachsinniger Mensch, seine An- 
gehörigen finden ihn in der Folge so wie er vor seiner jetzigen Erkrankung war 
Vom Tage nach der Punktion an war und blieb Patient fieberfrei., Der 
Urin enthielt eine Spur Eiweiss, keinen Zucker, das Schleudersediment mehrere 
hyaline und einzelne granulierte Cylinder. Vorübergehend wurde am Tage nach 
der Punktion eine rechtsseitige Facialisparese und eine Herabsetzung der groben 
Kraft im rechten Arm beobachtet, Die pneumonischen Erscheinungen ver. 
schwanden nur langsam, am 26. September war L., am 8. Oktober auch R 
überall reines Vesikulärathmen und voller Lungenschall. 
Der Dekubitus hingegen hatte bis zum 19. grosse Ausdehnung gewonnen, 
am 5. Oktober stiessen sich grosse Sequester ab, sodass fast das Kreuzbein zu 
Tage lag. Bis zum 1, Dezember war Patient daher im permanenten Bad. Sein 
Allgemeinbefinden war dabei vortrefflich. Sein Körpergewicht stieg von 45,100 
Kilo auf 52,000 Kilo. 
Am 20. Dezember konnte er mit einem fast völlig abgeheilten Dekubitus 
dem Sebastianspital überwiesen werden, 
Der Nutzen der Lumbalpunktion war in diesem Falle ausser allem 
Zweifel. Ein fünf Tage lang anhaltendes, tiefes Koma, das sich nur einige
	        
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