Volltext: Festschrift zur Feier des 50jährigen Bestehens des Ärztlichen Vereins Nürnberg

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geschlagen ist. Ihr Ende ist fest an die seitliche Bauchwand gelöthet; von ihr getrennt 
zeigt sie dicht an der Spitze eine kleine Perforation und eine dem Durchbruch 
ıahe Parthie, Resection. Tamponade. , 
8. Februar. Heftiges Erbrechen, starker Meteorismus, hohes Fieber, voll. 
ständige Benommenheit. Abends Fxitus, en N N 
53. L., Fritz, Sohn, 2!/, Jahre alt, N. Seit 14 Tagen öfteres Erbrechen 
bei sonstigem Wohlbefinden, aber Blässe des Gesichtes. Am 28, Februar 1901 Er- 
brechen, Leib nicht aufgetrieben, nicht eingezogen, auf Druck nirgends schmerz- 
haft, Temp. 38,1 in ano. Puls ruhig, kräftig. 
Am 1. März 1901 heftige Leibschmerzen, häufiges Erbrechen, hohes Fieber 
über 39°, Leib aufgetrieben, schmerzhaft, besonders in der Blinddarmgegend. 
Resistenz in der Ileocoecalgegend und per rectum zu fühlen. 
Stat. praes, 2. März: Kräftiges Kind, Leib mässig aufgetrieben, stark 
gespannt. In der rechten Unterbauchgegend über dem Poupart’schen Bande eine 
deutliche Resistenz; auch per rectum Resistenz fühlbar. Häufiges Erbrechen. 
V’emp. 38,9%. Puls 140, grosse Unruhe, häufiges Aufschreien, 
Operation: Chloroformnarkose. Bauchdeckenschnitt parallel dem Poupart- 
schen Bande. Peritoneum parietale anscheinend normal, keine Eiteransammlung 
durchschimmernd; doch ist eine derbe Resistenz in der Tiefe durchzufühlen. 
Auf diese wird nach Spaltung des Bauchfells eingegangen; es entleert sich beim 
Auseinanderziehen der verlötheten Darmschlingen plötzlich dünne Jauche, In der 
Abscesshöhle ist die Appendix sagittal gestellt, stark verdickt und am Beginn 
ihres äusseren Drittels fast in ganzer Ausdehnung gangränös zu sehen, Me- 
senteriolum sehr stark entzündlich verdickt. Exstirpation des Wurmfortsatzes 
ınd Annähen des Stumpfes an das Peritoneum parietale. Tamponade der 
Abscesshöhle. 
3. März, Zustand verschlechtert sich zusehends, Hohe Temp., Erbrechen, 
zrosse Unruhe. Verfall. 
+. März morgens Exitus. 
Sectionsbefund: Abdomen stark aufgetrieben. Nach der Eröffnung zeigt 
sich, dass der Abscess in der Nähe des Coecum nach allen Seiten abgekapselt 
ist, Die Darmschlingen in der rechten Bauchseite haben vollständig normale 
Serosa und sind nicht abnorm injicirt. Exsudat hier nicht vorhanden. Dagegen 
besteht in der linken Bauchseite ein grosser Jaucheabscess, welcher vom Darm- 
dein bis- zur Milz hinaufreicht und in der Mittellinie gegen die übrige Bauchhöhle 
abgekapselt ist. Im Bereich dieses Abscesses sind die Darmschlingen fleckig 
injiciert mit reichlichen fibrinös-eiterigen Pseudomembranen bedeckt. Das Exsudat 
'st dünnflüssig, jauchig-eiterig. Ueber der Symphyse reicht der Abscess etwas 
nach rechts, jedoch besteht keine nachweisbare Communication mit der öperativ 
eröffneten Eiterhöhle, Starke, fettige Degeneration der Leber, 
54. D., L., 11 Jahre, Sohn Sch. Im ersten Lebensjahre Lungenentzündung, im 
sechsten Influenza. Eltern und eine Schwester gesund. 
. Erkrankt am 21. April 1901 plötzlich unter Erbrechen und heftigen 
Schmerzen der rechten Unterbauchgegend auf einem Spaziergang. Den einstündigen 
Heimweg legte er noch zu Fuss zurück. schlief nachts unruhig und hatte noch 
°inige Male Erbrechen, 
Am 22, April Schmerzen im rechten Oberschenkel, Allgemeinbefinden besser, 
Am 23, April hohes Fieber, 39,5%, starke Druckempfindlichkeit der Ileo- 
coecalgegend, Gespanntsein des ganzen Bauches, besondere Druckempfindlichkeit 
auch in der rechten seitlichen Bauchgegend bis herauf zum Rippenbogen. 
viederhalten en Fortdauer der ungünstigen Erscheinungen (hohes Fieber, 
degende AS rbrechen, kleiner, rascher ‚Puls, trockene, dickbelegte Zunge, tiel- 
ugen). die einen sehr bedenklichen Findruck machen. 
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