Volltext: Festschrift zur Feier des 50jährigen Bestehens des Ärztlichen Vereins Nürnberg

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nach Oben senden sie ihre Ausläufer noch 4-—6 mm über den Rand der 
Aornhaut vor. Sie sind am mächtigsten nach Unten, nach Aussen und 
innen entwickelt und verlieren an Dichtigkeit und Verbreitung nach Oben. 
Die Pinguecula ist zum kleinsten Theile schwärzlich gefärbt. Zwischen den 
Herden in der Weise, wie es die beigegebene Abbildung wiedergibt, stehen 
normal gefärbte Inseln von Conjunctiva. Da, wo die Herdfläche kleiner ist und 
eine Confluenz derselben fehlt, erscheinen eigenartige Figuren, Aus einem 
zentralen dicken Körper entwickeln sich einzelne Ausläufer und Vorläufer, welche 
sich verästeln und in kleine, zackige Spitzen endigen. An einzelnen Stellen 
scheinen diese Ausläufer der Gefässverzweigung zu folgen. So gewinnt die Binde- 
haut ein schwarz geflecktes getigertes Aussehen, das mit seinen zwischen liegenden 
‚nseln normalen Gewebes einen sehr eigenartigen Eindruck macht, ähnlich als 
wenn sie mit Tusche oder Tinte tingirt wäre, Das Ende der Schwarzfärbung 
gegen die Uebergangsfalte zu bildet eine Form von einzelnen ausspringenden Herden, 
ebenso wie dies nach Oben nach einer kurzen Strecke vom Hornhautrand ent- 
’ernt, geschieht. Von dieser Region ab hat die Conjunctiva ganz normales Aussehen 
ınd normalen Farbenton ebenso die Conjunctiva des Fornix und diejenige der Lider, 
“Ist die Pigmentirung bis an die Cornea heranragend, so geht sie auch an 
ıinzelne Stellen auf die Hornhaut über. Es überzieht eine äusserst feine schwarze 
Schichte die Hornhautoberfläche bis zu 1—2 mm vom Rand aus. Die Enden 
dieser Pigmentation bilden ähnlich wie in der Coniunctiva kleine, feine Spitzen 
und Ausläufer. 
Die ganze Pigmentschichte ist ohne Erhöhung in das Gewebe eingelagert 
öhne Bildung von Knötchen oder kleinen Tumoren; die Pigmentation liegt der 
Jonjunctivaloberfläche an, ohne eine nachweisbare Niveaudifferenz zu erzeugen 
und auch durch die zwischen liegenden Inseln normalen Gewebes lässt sich eine 
Erhebung nicht bestimmen. Unter der Zehender-Westien’schen Loupe betrachtet, 
sind die Einzelheiten des pathologischen Bildes deutlicher gruppirt und differenzirt, 
ıragen aber die gleichen Charaktere in Form, Anordnung und Farbe, Nirgends 
;ind Hämorrhagien zu constatiren. Die noch unbedeckten sichtbaren Gefässe 
der Cojunctiva haben normales Aussehen und normalen Farbenton. 
Nirgends am Auge oder in der Umgebung desselben sind Tumoren zu 
‚ühlen, ebenso fehlen Drüsenschwellungen. Die Haut des Gesichts und des Körpers 
ist leicht brunett, ohne Flecken, keine Naevi oder Pigmentierung. 
Um zur mikroskopischen Untersuchung Material zu gewinnen, sollte mit 
dem scharfen Löffel etwas von den Pigmentcolonien entnommen werden, Dabei 
kam die auffallende Thatsache zum Vorschein, dass ohne erhebliche Mühe fast 
sämmtliche Pigmentlager der Conjunctiva sich mit dem scharfen Löffel entfernen 
essen. Sie bildeten schwärzliche Membranen. Die in der abfliessenden Thränen- 
Jüssigkeit suspendirten Pigmentcolonien geben dieser einen schwarzbräunlichen 
Farbenton und liessen feine schwarze Pünktchen im Rückstande erkennen. Der 
Hornhaut waren die Pigmentcolonien nur ganz lose aufgelagert und leicht 
entfernbar. 
Die Conjunctiva hatte nach dem leichten operativen Eingriff ihre normale 
Färbung wieder gewonnen, die Gefässe waren nicht stärker gefüllt und zeigten 
unter der Loupenbetrachtung zwischendurch, allerdings nur an ganz wenigen 
Stellen einen feinen grauröthlichen Ton. Blutungen entstanden nur einige ganz 
kleine, Wenige Tage darnach war die Oberfläche der Conjunctiva ganz glatt. 
nirgends pigmentiert und ohne gelbliche Verfärbung. 
Zwei Mal noch im Verlaufe von 5 Jahren spielte sich dieselbe Scene ab. 
Die Conjunctiva war jedes Mal wieder, wenn auch nicht in so starkem Umfang 
wie das erste Mal, schwarz gefärbt. Die Art und das Verhalten der Färbung 
war stets das gleiche. nur waren die Piementcolonien weniger dicht. Die operative 
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