nr
Nen
x
*
an
sel
Ta
‘\1
Mil
tor
4.
if
111
in
ıoch eine Zeit lang warten müssen. Gerade der Dermatologe ist nicht in
der Lage, seine Syphilispatienten alle oder auch nur ihren grösseren Theil
Jauernd im Auge zu behalten, aus leicht begreiflichen Gründen. So muss
nan sich vor der Hand noch an das vorliegende unsichere Material halten.
Immerhin glaube ich, zu der Behauptung berechtigt zu sein, dass die geringe
Zahl (2 = 1,7 °/o), mit der in meiner Aufstellung die chronisch-intermittieren-
den Fälle vertreten sind, für den Werth, für den prophylaktischen Werth
der Methode spricht. Ich habe in den mehr als ı4 Jahren, die ich hier
orakticiere, zahlreiche Fälle nach Fournier-Neisser’schen Principien behandelt,
in zahlreichen Fällen die Behandlung durch mehrere Jahre (im Durchschnitt
drei) fortführen können, Nun sind gewiss die beiden oben angeführten Fälle
licht die einzigen, die tertiäre Hauterscheinungen bekommen haben. Viele
meiner früheren Patienten mögen jetzt anderswo wohnen, manch einer mag
sein Gumma oder seine Spätpapeln einem anderen Arzte zur Behandlung
anvertraut haben. Aber all das in Betracht gezogen: jene 2 sind viel weniger
als 10, sicher weniger als 5 oder selbst bloss 4 Procent von den nach allem
Abzug noch in Betracht Kommenden,
Ob einer auf dem Boden der Fournier-Neisser'schen Anschauungen steht,
ob einer Anhänger der symptomatischen Behandlung ist, keine Richtung kann
ı1eute schon behaupten, dass sie den einzig echten Ring besitze. Aber das dürfen
wir, die wir die chronisch-intermittierende Behandlung anwenden, wohl sagen:
über je weiteren Zeitraum hinweg man die Erfolge übersehen kann, die in
dem milden Ablauf der Frühperiode, in der verhältnissmässig schnellen und
sicheren Tilgung der Infektions- und Vererbungsfähigkeit und zweifellos auch
n der prophylaktischen Wirkung gegenüber den Tertiärsymptomen sich
erweisen, um so sicherer und freudiger geht man daran, an dem grossen
Werk der Bekämpfung der Syphilis sein bescheiden Theil Arbeit weiter
zu leisten.
VI.
Bisher existiren nur wenige Angaben in der Litteratur über die Recidive
der tertiären Syphilis. v. Marschalkö hat bei 632 Tertiären 197 Recidive, also
31°/o beobachtet. Fournier (erwähnt bei Jadassohn) hat 16° gefunden,
Jadassohn*) selbst 11%. Ich habe aus den letzten 5!/2 Jahren (Juli 1896 bis
Ende 1901) die tertiären Recidive zusammengestelt. Es sind ihrer 12 gegenüber
53 in der gleichen Zeit beobachteten tertiären Erkrankungen, also 19°/0®)
5 mal zeigte sich das Recidiv an der erstbefallenen Stelle wieder, 7mal an
anderer, manchmal weit entlegener.
So behandelte ich im Januar 1898 einen Patienten wegen eines tuberösen
3yphilides des Gesichts, der im April 1899 sich dann wieder vorstellte mit der
zleichen, diesmal am Penis localisierten Affektion. Eine 63 jährige Frau, die
ich im Dezember 1897 wegen eines tuberösen Syphilides der Stirn behandelt
hatte, kam im Mai 1899 mit einem Gumma des rechten Unterschenkels in meine
°) Tadassohn, Bemerkungen zur Syphilistherapie. Corr.-Bl. f. Schweizer Aerzte 1901, No. 21
In den bisherigen Zusammenstellungen waren durchweg nur tertiäre Ersterkrankungen
nthalten.
=— m