Volltext: Kaiser Wilhelm der Erste

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Gedanke zur Ausführung, der schon den besten und bedeutendsten 
Männern des Frankfurter Parlaments vorgeschwebt hatte: eine 
innige Verbindung des in sich geschlossenen deutschen Reiches mit 
dem österreichischen Kaiserstaat. Bismarck schloß mit dem Herrscher 
hon Ofierreich- üngarn ein förmliches Schutzbündnis ab. Dasselbe 
erweiterte sich durch den Beitritt Italiens im Jahre 1887 zu 
einem Dreibunde, der, nicht zum Angriff, sondern nur zur Ver⸗ 
teidigung geschlossen, den Frieden in Europa bewahrt hat. 
So war der Kaiser sorgsam darauf bedacht, seinem Volke 
jede von außen her drohende Gefahr fernzuhalten, damit es sich 
ungestört den Arbeiten des Friedens hingeben konnte. Und diese 
gediehen zusehends im Schutze des neuen, nach außen hoch— 
— nunmehr die Reichshauptstadt, 
schmückte sich mit herrlichen Bauten und Denkmälern. Handel 
und Wandel nahm rasch einen ungeahnten Aufschwung, unterstützt 
durch die Einführung einheitlichen Maßes und Gewichtes wie 
einheitlicher Münze. Unter dem Schutze der neuen Reichsflagge 
brachten deutsche Schiffe die Erzeugnisse der rasch aufblühenden 
Gewerbethätigkeit nach den entferntesten Ländern. Zur Begrün— 
dung eines einheitlichen deutschen Rechtes aber wurde in Leipzig 
ein oberster Gerichtshof für ganz Deutschland eingesetzt. 
Leider folgte dem raschen Aufschwung der Industrie bald 
ein Rückschlag, der in den Kreisen der Arbeiter, von denen viele 
in ihrem Lohne gekürzt oder ganz brodlos wurden, eine tiefe 
Verstimmung erzeugte. Diese Verstimmung, von der Presse und 
in Versammlungen genährt, verbreitete sich in immer weiteren 
Kreisen und begann alle diejenigen zu ergreifen, die aus irgend 
einein Grunde mit den bestehenden Verhältnissen unzufrieden 
waren. So fanden sich denn zwei Menschen, die sich nicht ent⸗ 
blödeten, gegen das geheiligte Haupt des allverehrten, ehrwürdigen 
Kaisers die ruchlose Mörderhand zu erheben. Als derselbe am 
11. Mai 1878 mit seiner Tochter, der Großherzogin von Baden, 
die Linden entlang fuhr, feuerte ein heruntergekommener Klempner⸗ 
geselle, Namens Hödel, zwei Schüsse auf ihn ab, glücklicherweise 
ohne ihn zu treffen. Bei einer zweiten Ausfahrt jedoch, am 2. Juni 
desselben Jahres, wurde er durch zwei Schüsse, die von einem 
gewissen Dr. Nobiling aus einem Hause Unter den Linden mit
	        
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