Metadaten: Das Nachleben des Hans Sachs vom XVI. bis ins XIX. Jahrhundert

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ein angefangenes 18. Spruchbuch vor, dieses letzte erhielt im Jahre 
1572 seine Vollendung. Am 1. Januar 1567 umfaßten die genann- 
ten Bücher . 6048 Gedichte.! Nach dieser Zeit kam noch eine 
Anzahl Dichtungen hinzu.? Außerdem haben wir aber noch mit 
kleineren Sammlungen und Einzelabschriften zu rechnen. Ob Hans 
Sachs für den praktischen Gebrauch eine Sammlung seiner Dramen 
besaß, die bei den Aufführungen in den Kreisen der Meistersänger 
benutzt wurde, läßt sich mit Sicherheit nicht nachweisen.? Von 
vornherein hätte ja die Annahme, daß eine solche Sammlung von 
Dramen vorhanden war, etwas Bestrickendes. In dem Inventar über 
den Nachlaß des Hans Pregel in Zwickau; eines Urenkels des Hans 
Sachs, vom 11. Mai 1633 erscheinen unter den Büchern‘ in Folio 
„30 geschriebene Bücher Hanßen Sachßen Poeterey seiner eigenen 
Handt“ und unter den Büchern in Quart „Hanß Sachßn 5 geschrie- 
bene Bücher seiner Poeterey“. Außerdem besaß er noch drei Bände 
der gedruckten Folio-Ausgabe.* Pregel nannte also 35 handschrift- 
liche Bücher mit Werken Hans Sachsens sein eigen. Da wir von Hans 
Sachs nur 33 Bände kennen, ‚so könnten zwei von den 35 Bänden Pre- 
gels einer solchen besonderen Sammlung angehört haben.° Zu den 
von Hans Sachs selbst hergestellten Nieder- und Abschriften seiner 
Werke kommen dann noch die von anderer Hand namentlich in 
den Kreisen der Meistersänger verfertigten Abschriften, sie sind 
zum Teil in Sammelhandschriften enthalten. Für die Verbreitung 
der Werke Hans Sachsens haben indes die Handschriften verhältnis- 
mäßig in nicht sehr ausgedehntem Maße beigetragen. Abgesehen von 
der handschriftlichen Überlieferung bei den Meistersängern, können 
wir nur ein antiquarisches Interesse in gelehrten Kreisen feststellen. 
Die Hauptmasse der Handschriften blieb sogar jahrzehntelang in 
Zwickau an verschiedenen Orten (Ratsschulbibliothek. Archiv der 
1 Goedeke, Grundriß 22%, 412. Baucha, a. 0. S. 92—94. Keller- 
Goetze, Hans Sachs 21, Tübingen, 1892, S. 337—344, 
? Goetze hat (Hans Sachs = Bayer. Bibliothek 19. S. 28) ungefähr 
6205 Werke des Hans Sachs herausgerechnet. 
3 Herrmann in den Hans Sachs-Forschungen, hg. von Stiefel, Nürn- 
berg, 1894, S. 414—415. Bauch a. a. O0. S. 94. Dagegen Karl Drescher 
im Euphorion 2 (1895), S. 380 und nochmals ebenda 6 (1899), S. 114. 
4 Bauch a. a. 0. S. 104—105. 
5 Bauch a. a. 0. 8. 94. — Bei der zweiten Angabe in dem Inven- 
tar fehlt allerdings der Zusatz „seiner eigenen Handt“.
	        
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