a „Wir fahren zu Berg.‘
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kein einziges Wort Deutsch, und mein Französisch
konnte leider nicht hinreichen, mich genügend mit
ihr zu unterhalten, und der Weg nach Arosa ist
weit, erst in sechs Stunden winkt das Ziel. Es
schien mir eine Ewigkeit, und doch verging die
Zeit. Auf einem Sitz die Vertreter Frankreichs
und Deutschlands, „la france“ und der „Deutsche
Michel“ — vereint nach einem Ziele strebend.
Und ich glaube, wenn irgend jemals ihr auch nur
der leiseste Gedanke gekommen wäre, Revanche
an Deutschland zu üben, heut müsste er ihr
schwinden; fürsorglich hüllte sie einer von den
verschrieenen Barbaren in sein Plaid und bot ihr
auf jeder Station feurigen Veltliner an, den sie
aber immer freundlich dankend ablehnte. Ich meine
auch, es wäre ein gutes Mittel, wenn die Wetter-
macher am politischen Himmel nicht einig würden,
man setzte sie in Chur ins Seehofer Gefährt, hübsch
zusammen auf den einen, nur verfügbaren Sitz und
führte sie das einsame Alpensträsschen hinauf nach
Arosa; sie würden gewiss nicht bloss hier, sondern
auch drunten neben einander Platz haben; denn
hier oben werden die Menschen ob der sie
umgebenden Gottesmacht klein, und wären es
Majestäten.
Die Natur war auch hier die beste Dol-
metscherin. Wir verstanden uns, wenn wir
schaudernd in die bodenlose Tiefe sahen, die sich
Arosa.