fullscreen: Das Hans Sachsfest in Nürnberg am 4. und 5. November 1894

—D II. Die Festtage 4— 
„um Altnürnberg gewoben haben, gelüftet und uns einen Blick 
auf jene herrliche Stadt vermittelt, welche sicherlich nicht ohne 
Grund das Schatzkästlein deutscher Nation genannt wird. Es 
waren aber nicht nur die äußeren Erscheinungen, welche unser 
Auge entzückten, die historische Burg, die vergoldeten Türme, 
die schmucken Häuser mit ihren malerischen Erkern, die zinnen— 
bekränzten Mauern und Thore dieser Stadt —, was an 
unserem geistigen Blicke vorüberzog, war Nürnberg auf der 
Höhe seines Ruhmes und seiner Macht, es war Nürnberg um 
die Wende des 15. Jahrhunderts, jener glanzvollen Zeit, in 
welcher nach dem Wiedererwachen der alten Künste und 
Wissenschaften ein frischer, geistiger Zug durch alle deutschen 
Lande wehte, in welcher dahier ein energisches, weitsichtiges 
Stadtregiment zielbewußt und mit sicherer Hand in alle wich— 
tigen Angelegenheiten des öffentlichen Lebens eingriff, in 
welcher Kunst und Handwerk ineinandergreifend blühten, reg— 
samer Bürgerfleiß und künstlerisches Schaffen Triumphe 
feierten, Männer, die hellen Geistes ihre Zeit erkannten, im 
Wetteifer und nach Maßgabe ihrer Kräfte an der Entwicklung 
der Dinge mitarbeiteten, in welcher Albrecht Dürer, Wilibald 
Pirkheimer, Martin Behaim und andere sich bei der Schaffung 
ihrer unsterblichen Werke die Hände reichten. In dieser Zeit 
und Umgebung wuchs der Mann auf, in dessen Brust ein 
warmes Herz für sein deutsches Volk und Vaterland schlug, 
in welchem ein unerschöpflicher Born alles Guten und Edlen 
verborgen lag, der zwar schon von seinen Zeitgenossen geehrt, 
in seiner wahren Bedeutung aber doch erst von der Nachwelt 
voll gewürdigt wurde und der den Mittelpunkt dieser Festtage 
bildet. Wenn wir die großen Ehrungen überschauen, welche 
Hans Sachs in diesen Tagen nicht nur in seiner Vaterstadt, 
sondern allüberall in den deutschen Landen, ja in der ganzen 
civilisierten Welt erwiesen werden, so möchte sich uns die 
Frage aufdrängen, ob nicht etwa auch hierin des Guten zu 
diel geschehe, wie dies in unserer an Übertreibung leidenden“
	        
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