Inhaltsverzeichnis: Hans Sachs

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und fagte mwmeinend: „Was für ein fOmucter Burfche 
dur bift, Franz! OD wenn dich deine Mutter fo fehen 
fönnte, du bift ganz ihr Cbhenbild. So zieh denn hin, 
und Gottes Engel geleite dich. Ih werde dich auf 
Sıden wohl nicht mehr wiederfehn, Darum hör meine 
legte Bitte: vergiß deine Mutter nicht, fondern fegn’ 
und ehr ihr Andenken, wiewohl du fie nicht gekannt 
haft. Der Gedanke an eine gute, fromme Mutter, 
zumal wenn fie fchon unter den Heiligen im Himmel 
weilt, ift ein fräftiger Schuß gegen das Böfe, ein 
[tärfender Baljanı im Leid und eine hHeilfame Arzenei 
in Angft und Verzweiflung.“ Dann begann die gute 
Alte zu beten und das fo feierlich, daß ich neben ihrem 
Vehnftuhl anf die Aniee niederfiel, fajt wider Willen, 
und jedes ihrer Worte mic tief ergriff. Sie fchloß 
mit den mir befannten Reimen, die auf einmal einen 
jeltfamen Zauber auf mich übten: 
„Herzenskind, zur lebten Stund 
Segn’ ich dih mit Herz und Mund, 
Muß ich iBo andh erblaffen, 
Sott wird dich nicht waifen Laffen. 
Gern im ftilen Kämmerlein 
Blüht ein duftig Nöfelein, 
NösSlein rot, du darfit nicht forgen 
Doff, c8 winkt ein Schab verborgen. 
Tag und Jahr find ausgezählt, 
eieb und Leid find ausgewählt. 
Sei getroft, von Sott fommt beides: 
Scchaß und Nöskein, Lieb und Leides,“
	        
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