Volltext: Hans Sachs

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nach dem Friedhof zurück, wo die eigentliche Huldigung des 
Ordens und seines Ehrentages durch seine berufensten 
Vertreter Limburger, Birken, Wieland und Grübel stattfand 
und in einen donnernden, selten so bei Irrhainfesten gehörten 
Hochruf ausklang. Dann schwirrte wieder all der lachende 
Glanz durcheinander, um neuer Augenweide Raum zu geben. 
wie sie noch selten in solchem Rahmen erschaut wurde. 
Nach einigen zärtlich schmeichelnden Accorden traten Alle, 
die sich freiwillig dem fröhlichen Dienst des ländlich-höfisch— 
schäferlichen Reigens widmeten, jedes in seinem demselben 
angepaßten Kostüm, zum feierlichen Menuett an. Nun begann 
ein Wogen und Schauen, daß schier der hiezu bestimmte 
Rasenplan bedenklich klein zu werden schien und nur die von 
Vorsicht oder Zufall begünstigten inneren Runden etwas 
Ersprießliches, Hocherfreuliches zu sehen bekamen. Hervor— 
ragend bescheidene Gemüther konnten sich hie und da des 
Anblickes geschwungener, buntbebänderter Schäferstäbe oder 
eines koketten Hütchens mit zierlichen Stirnlöckchen erfreuen 
und in ihrer Phantasie Fehlendes in Fülle und nach Behagen 
hinzufügen. Das Menuett mußte auf stürmischen Zuruf hin 
zweimal wiederholt werden, zweimal seinen Reigen schlingen, 
unvergeßlich den bevorzugten Genießenden, und es wird 
dieser Festtag dem Pegnesischen Blumenorden in des Wortes 
verwegenster Bedeutung eine theuere Erinnerung bleiben, 
ja voraussichtlich noch unser Herbstjubelfest zieren helfen. — 
Die wiederholt malerisch gestellten Gruppen der Tänzer und 
Spieler wurden in photographischen Augenblicksaufnahmen 
der Herren Leidig und Raus verewigt als hübsches 
Bedenkblatt. 
Zwischen Friedhof und Haus erhob sich die mit Tannen— 
grün geschmückte Pforte, wie sie vor 150 Jahren gelegentlich 
der feierlichen Beleuchtung aufgerichtet war. Die Herren 
Schwabe, Geißler, Hering u. A. erwarben sich um sie 
große Verdienste, sowie um sämmtliche andere Auszierungen 
des Festhaines. Hatte Schwabe's herzlicher Gruß beim
	        
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