Volltext: Drei Fastnachtspiele

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Hans Sachs: Ausgewählte Gedichte. 
Man heißt sie zu deutsch die Romanisten!, 
Mit großen Ablaßbullen, Kisten, 
Richten auf rote Kreuze mit Fahnen 
Und schrein zu Frauen und zu Mannen: 
„Legt ein, gebt eure Hilfe und Steuer 
Und löst die Seele aus dem Fegefeuer! 
Sobald der Gulden im Kasten klinget, 
Die Seele sich auf gen Himmel schwinget.“ 
Wer unrecht Gut hat in seiner Gewalt, 
Dem helfen sie davon gar bald; 
Auch geben sie Briefe für Schuld und Pein. 
Da legt man's ihnen guldenweise hinein. 
Der Schalkstricke sind so mancherlei, 
Das heißt mir römische Schinderei. 
Weiter merket von den Bischöfen, 
Wie es zugeh' an ihren Höfen, 
Mit Notaren, Offiziellen?, 
Mit Citatenschreibern? und Pedellen 
Bei ihrem falschen geistlichen Recht, 
Wie man da schindet Magd und Knecht, 
Auch wie man da zerreißt die Eh', 
Und nimmt Geld und anderes meh“ 
Und nötigt sie auch, sich zu verloben; 
Auch wie sie mit den Leuten toben, 
Die man zu ihnen jagt zur Beicht', 
Die etwa gegessen haben vielleicht 
Fleisch oder Eier in den Fasten; 
Das thun sie also scharf antasten, 
Als hätt' einer einen Mord gethan; 
Auch wie sie umgehn mit dem Bann, 
Wie sie ihn erschweren und erneuern, 
Auch wie das arme Volk sie besteuern. 
Auch mit dem Wild und dem Gejeit? 
Thun sie ihnen Schaden am Getreid': 
Römlinge, Ablaßkrämer. 
Offiziale sind bischöfliche Beamte, Vikare, Diakonen. 
Beamte, die Vorladungen ausfertigen. 
Mehr. 
Jagen.
	        
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