Volltext: Drei Fastnachtspiele

Das Narrenschneiden. 
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So brütetest du junge Narren aus, 
Und würde deine Sache dann wieder böse. 
Der Rranke spricht: 
So schneidet mich nur nicht in das Gekröse, 
So will ich gleich die Marter leiden, 
Das Nest auch von mir lassen schneiden. 
Der Arzt greift mit der Zange hinein und spricht: 
Halt' fest, halt' fest, Lieber, halt' fest! 
Es ist so groß und uͤngelachsen! 
Und ist im Leib dir angewaͤchfen. 
Schau! Jetzund kommt der große Unfurm? 
Schau, was für ein wilder, wüster Wurm! 
Schau, wie es thut voll Narren wimmeln, 
Oben und unten wie von Krimmelns; 
Die hättest du alle noch geborn. 
Der Kranke: 
Was wären das für Narren worn *2 
Der Rnecht: 
Allerlei Gattung, als falsche Juristen, 
Schwarzkünstler und die Alchimisten, 
Finanzmänner, Hochstapler uünd Trügner, 
Schmeichler, Spoͤtter und Lügner, 
Wunderkrämer, Possenreißer und Barbaren 
Undankbare, Gecken und Stocknarren, 
Polterer, Zotenreißer und Grobiane, 
Fürwitzige, leichtfertige Kumpane, 
Murrköpfe und Greiner, die allezeit sorgen, 
Böse Zahler, die doch gern borgen, 
Eifersuͤchtige Hüter ihrer Frauen, 
Die grundlos rechten und nutzlos bauen, 
Spieler, Bogenschützen und Weidleute, 
Die viel verchun nach kleiner Beute 
Ungeschlacht, unförmlich 
Ungetüm. 
Kribbelnden Wesen, etwa Ameisen. 
Geworden. 
Hans Sachs. JDrei Fastnachtspiele.
	        
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