Volltext: Drei Fastnachtspiele

Das heiße Eisen. 
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Die Gevatterin spricht: 
O, das taugt nichts; dazu würd' ich 
Am Eisen meine Hände verbrennen fürwahr, 
Daß mir würd' abgehn Haut und Haar: 
Ich war vor Jahren auch nicht rein. 
Der Mann spricht: 
Flugs nimm das Eisen und trag's allein, 
Du nichtsnutziger Bubensack! 
Oder ich lege dir auf deinen Nack! 
Meine Faust, daß dir das Licht? verlischt. 
Die Frau spricht: 
Das Eisen ist heiß, daß es zischt: 
Nun, weil es nicht kann anders sein, 
So ergeb' ich mich geduldig drein. 
Die Frau hebt das Eisen auf, will gehn und thut einen lauten Schrei, 
läßt das Eisen fallen und spricht: 
O weh, o weh, o meine Händ'! 
Wie übel mir das Eisen brennt 
Von meinen Händen Haar und Haut! 
Der Mann spricht: 
Schau, du Unflat! Hast mir nicht getraut, 
Und so man's bei dem Licht besicht?, 
Bist selbst an Haut und Haar entwicht: 
Ich sollt dir wohl dein Haupt voll schlagen. 
Die Frau spricht: 
So wollt' ich's meinen Brüdern klagen. 
Die Gevatterin spricht: 
O Gevatterin, trollt Euch und schweigt still 
Ihr habt hier ein verloren Spiel, 
Ihr habt einen Handel, ist mistfaul. 
Darum nehmt nur Süßholz ins Maul, 
1WNacken. 
2 Lebenslicht. 
3 Vesieht. 
Richtsnutzig. 
Hans Sachs. Drei Fastnachtspiele
	        
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