Volltext: Drei Fastnachtspiele

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Hans Sachs: Ausgewählte Gedichte. 
Ich sprach: „Wer bist du? Zeig' mir das an! 
Ich mag dich durchaus nicht bei mir han!, 
Weil du so gar mißgeschaffen bist, 
Des rechten Hauses hast du vermißt?, 
Siehst mich fuͤr einen Unrechten an.“ 
Das Tier antwortete: „Mein lieber Mann, 
Du thust mich ausgezeichnet kennen, 
Sobald ich mich dir thue nennen. 
Wiss', daß ich der gute Montag bin! 
Wohlauf, ins Wirishaus mit mir hin 
Zu andern Gesellen, die dein warten 
Mit Speis' und Trank, Würfeln und Karten! 
Die haben mich geschickt nach dir, 
und wenn du nicht willst gehn mit mir, 
So will ich dich mit Gewalt hintragen.“ 
Ich thät zum guten Montag sagen: 
Wie bist du denn so stark und kräftig?“ 
Der gute Montag sprach: „Ich bin geschästig 
In Märkten und Städten überall. 
Die Handwerksburschen mit Überschwall? 
Hab' ich alle unter meinen Fahnen, 
Desgleichen gebiet' ich vielen Handwerksmannen, 
Die mir gar willig zu Hofe reiten 
Samt den Gesellen zu allen Zeiten.“ 
Ich sprach: „Wie, daß du hast sechs Bein'?“ 
Fr sprach: „Mein Gang ist geschwind allein 
Ich komme allemal über sechs Tag'. 
ft man mich nicht vertreiben mag 
Gar bis hinein auf die Mittwochen 
Weder mit Schelten noch mit Pochen, 
Wiewohl ich bring' gar wenig Nutz, 
Wo man mich fleißig nimmt in Schutz.“ 
Ich sprach: „Wie hast du so scharfe Zähn'?“ 
Er antwortete: „Wo ich ein thu' gehn, 
Viel ganze Beutel ich zerkifel‘, 
Haben. 
2 du hast es verfehlt. 
s D. h. im Uberfluß. 
1BZernage.
	        
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