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blose Unterhaltung zum Endzweck gesetzt haben, ist das
Colleg (1781 gestiftet). Es besteht größtentheils aus Kauf—
leuten, die an Winterabenden in L. Nr. 3, im Sommer
im Wiß'schen Garten zusammenkommen, um Journale zu
lesen, oder sich gegenseitig freundschaftlich auszusprechen.
Die Typographia, aus dem verschiedenen Personale der
Buchdruckereien zusammengesetzt, ist zwar noch als Gesell—
schaft polizeilich sanktionirt, allein es bedarf zu ihrem le—
bendigen Zusammenhalt wieder einer Anregung. Musika—
lische Gesellschaften giebt es leider fünf, die vereinigt und
in Eintracht jedenfalls mehr leisten würden als in ihrer
Vereinzelung. Musikalische Vorträge und nebenbei anstän⸗
dige Belustigungen, (Tänzchen und Bälle sind hier die Ge—
währ, welche den Mitgliedern (aktive und passive) geboten
werden. Einige von diesen Vereinen besitzen schöne Fah—
nen, die bei feierlichen Aufzügen gebraucht werden. Die
drei nahmhafteren heißen: „Liederkranz“ (vierstimmiger Ge—
sang) im goldnen Adler, „Singverein“ (vierstimmiger Gesang)
im goldnen Adler, „Philharmonischer Verein“ (vierstimmiger
Gesang und Instrumentalmusik) im Bamberger Hof; ausser—
dem die beiden „Cäcilia“ im goldnen Adler und „Verein zur
Beförderung der Tonkunst“ im Bamberger Hof. Ohne im
Geringsten zu viel zu sagen, darf man die drei erstgenann—
ten musikalischen Vereine zum recht häufigen Besuche em—
pfehlen, da darin jederzeit Anerkennungswerthes geleistet
wird. unter den Vereinen für die Literatur und Wissen—
schaft besteht einer schon seit 1644, der Pegnesische Blu—
menorden von Gg. Phil. Harsdörfer und J. Klai gestiftet.
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