fullscreen: Führer durch das Rathaus zu Nürnberg

nimmt ein prächtiger,, kupfervergoldeter Adler ein, 
eine Arbeit des Nürnberger Goldschmieds Christoph 
Jamnitzer, eines tüchtigen Nachkommen des berühmten 
Goldschmieds Wenzel Jamnitzer. Gekrönt wird das 
Portal von einem Pelikan, der seine drei Jungen mit 
dem eigenen Herzblute nährt. Auf einem Schild unter 
demselben die vier lateinischen Majuskelbuchstaben 
P. L. E. G. (Prudentia, legibus et gratia == ‚Durch 
Weisheit, Gesetzmässigkeit und Gnade). Die Entwürfe 
zu den beiden Kolossalfiguren der Prudentia und 
Justitia stammen gleichfalls von Christoph Jamnitzer, 
die Ausführung aber war das Werk des Joachim L’opp- 
mann von Magdeburg, der sie schon gegen Ende des 
Jahres 1616 in Angriff nahm. Im April 16177 konnte 
ihre Aufstellung erfolgen. Kurz vor Vollendung des 
Baues im Jahre 1622 wurden noch die von dem Messer- 
schmied Seifried Drechsel angefertigten Embleme des 
Schwertes und der Wage mit Silber belegt, während 
der Knauf und das Kreuz eine Vergoldung durch den 
Goldschmied Peter Wiber erhielten. 
Die Figuren des oberen und unteren Portals 
sind Arbeiten des hervorragenden Steinmetzen Leonhard 
Kern, der sie in der verhältnismäfsig kurzen Zeit von 
2'/a Monaten — er arbeitete daran von Mitte Mai bis 
bis anfangs August 16177 — vollendete. Sie stellen 
die Repräsentanten der vier alten Weltreiche dar. 
Auf dem oberen Portal, in dessen Giebelfeld ein Engel 
mit ausgebreiteten Flügeln den Jungfrauenadler hält, 
oben seitlich in liegender Stellung Ninus mit dem 
zweiflügeligen Löwen als das Symbol der Hauptreiche 
Assyrien und Babylonien und Cyrus mit dem Bären 
als der Repräsentant des persischen Reichs. Die drei 
Langzähne, welche aus des Bären Rachen hervorstehen, 
sollen auf die drei berühmtesten Herrscher dieses 
Reiches hinweisen: Cyrus, Darius und Xerxes. 
Das untere Portal zeigt auf den Seiten des mit 
dem geteilten Adler geschmückten Giebelfeldes links 
Alexander den Grofsen mit einem vierköpfigen und
	        
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