Volltext: Stenographischer Bericht der neunten Generalversammlung Deutscher Müller und Mühlen-Interessenten in Nürnberg vom 12. bis 16. August 1876 (9. 1876 (1877))

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Meine Herren, ich habe Ihnen im vorigen Jahre die Mittheilung 
machen müssen, daß zum ersten Male zwischen Verbandsmitgliedern 
und der Magdeburger Feuerversicherung Differenzen insofern ausge— 
brochen wären, als einzelne Verbandsmitglieder bei Ablauf der 2. 
Rechnungsperiode, wahrscheinlich aufgehetzt durch Konkurrenzagenten, 
sich weigerten, die fälligen Prämien einzuzahlen. Sie meinten, sie 
wären frei von dem Vertrage, obwohl der Vertrag auf 12 Jahre ge— 
schlossen ist. Die Polizen werden allerdings in Anschluß an die drei— 
jährigen Rechnungsperioden stets nur auf 3 Jahre ausgestellt, doch ist 
in denselben ganz speziell auf die bezüglichen Bestimmungen des Ver— 
trages hingewiesen, so daß kein Zweifel obwalten kann. Es waren 
im Ganzen allerdings nur 14 Verbandsmitglieder, welche die weitere 
Zahlung der Prämie verweigert hatten. Ich theilte Ihnen mit, daß 
wir nicht gegen alle Renitenten, sondern nur gegen einzelne klagen 
würden, um, wenn der Prozeß in erster Instanz entschieden wäre, den 
übrigen anzuzeigen, daß, wie nicht anders zu erwarten war, der Pro— 
zeß zu Gunsten des Verbandes ausgefallen wäre und sie sich also un— 
nötige Kosten ersparen könnten, wenn sie nachträglich ohne weiteres 
bezahlten. Das ist auch geschehen. Die Prozesse sind von dem Ver— 
bande gewonnen worden, wir haben den bis dahin nicht Verklagten 
Anzeige davon gemacht, worauf die Prämie von den meisten ohne 
weiteres bezahlt ist; die wenigen noch Säumigen werden voraussicht⸗ 
lich auch in kürzester Frist Zahlung leisten. 
Meine Herren, wenn wir bisher die traͤurigen Resultate bezüglich 
der Schäden ins Auge gefaßt haben, so muß ich leider auch noch dar— 
auf aufmerksam machen, daß im letzten Jahre die Znnahme der Ver— 
sicherungen im Verbande bei weitem nicht in der gleichen Progression 
geblieben ist wie bisher. Es ist allerdings sowol in der Zahl der 
Versicherungen, als in der Prämieneinnahme fortgesetzt eine Steigerung 
bemerkbar, doch leider nicht in so günstigem Verhältnisse, als wir bis— 
her konstatiren konnten. Während vom 1. Juli 1874 bis 1. Juli 
1875 2179 Versicherungen mit M. 472.346,03 in Kraft waren, stellen 
sich diese Zahlen für die Zeit vom 1. Juli 1875 bis 1. Juli dieses 
Jahres auf 2364 Versicherungen mit M. 480.622,, Prämie, also auf 
185 Versicherungen mit M. 8276,4. Prämie höher. Ich verkenne 
keinen Augenblick, daß zum Theil die schlechten Zeitverhältnisse, wie 
überall so auch hier, den lahmeren Geschäftsgang verursacht haben, 
die auffallend geringe Zahl von Versicherungen auf Vorräte für kurze 
Dauer deutet klar darauf hin; zum andern Theile liegt die geringe 
Prämiensteigerung des letzten Jahres in starken Vorauszahlungen der 
Prämien im Vorjahre, die sich bei Weitem nicht in gleichem Umfange 
wiederholt haben, doch genügt dies nicht, um uns den langsamen Fort— 
schritt vollständig zu erklären, ihn etwa einfach natürlich zu finden! 
Ich glaube nicht zu irren, wenn ich annehme, daß seitens Ihrer 
Zweigvereine und der Verbandsmitglieder überhaupt bei weitem nicht 
das geschieht, was im Interesse des Verbandes und der Sache geschehen 
müßte! Wir allein können selbst in Gemeinschaft mit Ihrem Vorstande 
nicht Alles machen. Was an diesen beiden Organen des Verbandes 
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