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—A V Herz gelegt,
moöͤglichst Vorkehrungen zu treffen, um derartige Unglücksfälle zu ver—
hüten. Ich habe seit einer Reihe von Jahren, in denen ich die Ehre
gehabt habe, vor Ihnen diese Vorträge zu halten, mit derselben Liebe,
wenn auch vielleicht nicht mit dem gleichen Geschicke, und jedenfalls
nicht mit dem dringend wünschenswerten Erfolge, wie ihn hoffentlich
Ihr Herr Präsident erzielen wird, mich bestrebt, Ihnen die Notwendig—
keit darzuthun, in Ihren Mühlen, die objective Feuersgefahr einzu—
schränken und sie auf das Maß zurückzuführen, was mit dem Betriebe
verbunden ist, denn nur dagegen ist es auf die Dauer möglich, Ver—
sicherung zu mäßigen Prämien zu geben. Gegen alles das, was Leicht⸗
sinn, Fahrlässigkeit und Unterschätzung der Gefahr verschulden, Ver—
sicherung zu leisten, dem ist keine Versicherungsgesellschaft auf die Länge
der Zeit gewachsen, wenigstens nicht zu den Prämien, die jetzt üblich
sind.
Ich habe schon wiederholt darauf aufmerksam gemacht, worin
nach den bisherigen Erfahrungen die größte Gefahr liegt. Ich habe
nämlich hingewiesen auf die Beleuchtungsart und den Beleuchtungsdienst,
wobei gerade in den Mühlen häufig sehr leichtfertig umgegangen wird,
auf den Gebrauch der gewöhnlichen Phosphorstreichhölzer, die oft weg—
geworfen werden ohne daß Acht gegeben wird, wohin sie fallen und
ob sie gänzlich erloschen sind, so daß sie in Brand geraten, wenn etwa
Jemand darauf tritt, und die Ursache zur Vernichtung der Mühle ge—
ben. Ich möchte Sie bezüglich der Streichhölzer auch heute wiederum
bitten, daß Sie die gewöhnlichen Phosphorstreichhölzer gänzlich aus
Ihrer Mühle verbannen und dafür schwedische einführen. Diese sind
zwar auch nicht ohne Mängel, aber sie sind wenigstens sicher gegen
zufällige Entzundung durch Darauftreten und dergl.; zudem ist man
mehrseitig bestrebt, die Mängel der schwedischen Zündhölzer zu besei—
tigen, so z. B. in der Fabrik der Gebr. Pohl und Groß in Zanow,
welche durch Inficirung des Holzes dahin gelangt sind, daß ihre Streich—
hölzer nach Erlöschen der Flamme nicht mehr weiter glimmen. Die
Streichhölzer sind ganz im Allgemeinen für die Feuersicherheit von der
größten Bedeutung; ich glaube, es wäre gut, wenn man den Gebrauch
der Phosphor-Streichhblzer gänzlich untersagte oder doch erheblich be⸗
steuerte, denn gerade die durch ihre Billigkeit hervorgerufene Ver—⸗
schwendung bei ihrem Gebrauche ist eine Hauptursache ihres so über—
aus gefährlichen Einflusses. In Frankreich besteht eine solche Steuer
schon längst.
Ich habe im vorigen Jahre ferner auf die Gefahr hingewiesen,
welche hauptsächlich in großen Mahlmühlen durch die vershiedenen
Reinigungsmaschinen hervorgerufen wird.
Die kleinen Mühlen lassen diese Gefahr nicht in gleich hohem
Grade erkennen, weil der ganze Betrieb leichter zu übersehen ist wie
in großen Mühlen, welche diese Apparate in groößerer Zahl haben und
leider oft in Lokalen, wo dieselben nicht mit der nöthigen Aufmerksam—
keit überwacht werden können. Ich muß darauf hinweisen, daß gerade
die größten Brände im vergangenen Jahre wiebermnaller Wahr⸗
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