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nicht den Handelswert, welchen es hätte, wenn das Holz an der
Oberfläche recht glatt und eben ausgefallen wäre.
Die Bewegung der Säge selbst geschieht durch den Gatterrahmen.
Der Gatterrahmen erhält seine Bewegung von einer Wasserbetriebs—
maschine oder Dampfbetriebsmaschine vermittelst Kurbeln, Lenk—
ngen u. s. w.
sta g ilg des Antriebes übrigens erlaube ich mir Ihre Aufmerk⸗
samkeit auf einen Gegenstand zu lenken, der mir für die weitere Ent—
wicklung der Sägemaschinen von Bedeutung zu sein scheint. Es ist
Ihnen sicher nicht unbekannt, daß man das Bestreben schon mehrfach
gezeigt hat, den Gatterrahmen direct durch die Dampfmaschine in Be⸗
wegung zu setzen und nicht indirect durch Transmissionen. So erin⸗
nere ich mich, auf der Pariser Ausstellung bereits eine Säge gesehen
zu haben, bei welcher eine kleine Dampfmaschine vertikal unter oder
über dem Gestelle angebracht war, an dem das Gatter sich befand.
Man ist von dieser Anordnung wieder abgegangen und zwar des⸗
halb, weil man mit dieser direkt wirkenden Maschine nicht diejenige
Geschwindigkeit glaubte herbeiführen zu können, welche zu einem nutz—
vollen Betriebe nothwendig ist. Im Allgemeinen kann man annehmen,
daß ein solches Sägegatter eine Geschwindigkeit von etwa 4 bis 5
Meter hat, d. h. der Zahn bewegt sich in einer Sekunde 4 bis 5
Meter. Neuere Untersuchungen, die über Dampfmaschinen stattgefun—
den, haben übrigens gezeigt, daß man in der That Dampfmaschinen
mit einer Geschwindigkeit von 4 Meter per Sekunde ausstatten, daß
man dem Kolben der Dampfmaschine eine Geschwindigkeit von 4 Meter
geben kann. Mir scheint gerade für den Dampf-Sägemühlenbetrieb
diese Wahrnehmung, daß man kleine Dampfmaschinen mit einer so
großen Geschwindigkeit laufen lassen kann wie sie eine Säge hat von
großer Bedeutung, denn nach meiner Ansicht würde es ein großer Vor—
theil sein, wenn wir mit direktwirkender Dampfmaschine arbeitende
Sägemühlen construiren könnten, weil dann sämmtliche Transmissionen
und die damit verbundenen Umständlichkeiten wegfielen. —
Früher wurde das ganze Sägestell und also auch die Gattersägen
aus Holz gebaut. Darauf kam eine Periode, wo man glaubte, Alles
aus Eisen machen zu müssen und es entstanden die schweren Eisenge—
stelle, welche allerdings den Vortheil hatten, isolirt in den Gebäuden
stehen zu können, und welche auf das Gebäude weniger von schädlichem
Einfluß waren als die schweren Holzgestelle, welche mit dem Mauer—
werk organisch verbunden sind. Allein diese schweren Eisengestelle haben
entschieden andere Nachtheile: Erstens sind sie sehr theuer, und zweitens
sind etwaige Reparaturen nur da vorzunehmen, wo man Maschinen⸗
fabriken und dgl. in der Nähe hat. Ferner hatten wenigstens die
damaligen ausgeführten Konstruktionen den Nachtheil, daß auch die
einzelnen bewegten Theile sehr schwer waren; also mußten die Moloren
große Massen in Bewegung fetzen, die an und fuͤr sich ganz überflüssig
waren. Dann kam ein Fortschritt, den ich konstatiren muß; ein Fort⸗
schritt, der darin besteht, daß man zwar auch die sämmtlichen Theile
der Sägen garößtentheils aus Eisen daut, daß man aber eine ganz