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der Inrd der vorliegenden Darstellung heute Vormittag ausgerech—
net habe.
Angenommen es handle sich um die Anlage einer 120 pferdigen
Dampfmaschine und es käme uns darauf an zu erfahren, wie viel
Dampf refp. Kohlen eine solche 120 pferdige, nach den vorteilhaftesten
Expansionsverhältnissen konstruirte Dampfmaschine gebraucht, je nach—
dem wir dieselbe mit 4 oder 6 Atmosphären arbeiten lassen, oder je
nachdem wir sie als Nichtkondensationsmaschinen, als Kondensations-
maschinen oder nach dem System Woolf bauen. Die vorgelegte gra—
phische Darstellung giebt auf diese Fragen sofort die gewünschte
Antwort.
Bei 4 Atmosphären Dampfspannung gebraucht, wenn ich pro Tag
22 Arbeitsstunden, pro Jahr 300 Arbeitstage rechne:
1. Die Nichtkondensationsmaschine
120 19,5 22 300 — 15,444,000 Kilo Dampf jährlich
2. Die Kondensationsmaschine
120 14,, 22 300 — 141,424,000, 4
3. Die Woolf'sche Maschine
120 12 22 300 — 9,900,000,
Bei 6 Atmosphären Dampfspannuug gebraucht unter nämlichen
Verhältnissen
1. Die Nichtkondensationsmaschine
120 16,0 2 22 300 — 12,672,000 Kilo Dampf jährlich
2. Die Kondensationsmaschine
120 14 22 300 — 9,504,000,
3. Die Woolf'sche Maschine
120 11 22 300 — 8,713,000 ,
Um diese Zahlen der Konsumverhältnisse allgemeiner verständlicher
zu machen will ich annehmen, daß alle vorgenannten Maschinen mit
Dampfkesseln von gleicher Verdampfungsfähigkeit versehen wären, so
zwar, daß pro je 1 Kilo Kohle 6 Kilo Wasser verdampft werden, und
will ich ferner annehmen, daß die verwendeten Kohlen am Platze mit
M. 2 pro 100 Kilo bezahlt werden müssen.
Alsdann ergiebt sich der Jahresaufwand an Kohlen für jene Ma—
schinen von 120 Pferdekraft in runden Zahlen wie folgt:
ne 4 Atm. für 6 Atm.
Nichtkondensationsmaschine 51,600 A. 42, 0 M.
Kondensationsmaschine 38,280, 4,680,
Woolf'sche Maschine 33,000 29.040,
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Die Woolf'fche Maschine mit 6 Atmosphären giebt also gegen die
Nichtkondensationsmaschine von 4 Atmosphären in diesem Falle eine
3 Kosten-Ersparniß von 51,600 i. 29,040 — 22460 Reichs⸗
mark.
Eine derartige jährliche Ersparniß rechtfertigt es zur Genüge,
wenn wir Ingenieure in allen Fällen, wo es fich nicht um eine provi—
sorische sondern um eine definitive und solide Anlage handelt, bei
welcher außerdem der Kohlenverbrauch nicht gleichgültig ist, rathen