Volltext: Adam Krafft und die Künstler seiner Zeit

1385 
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großen Sinn für Formengebung, und die lebendigen Köpfe erinnern 
dob der spitzen und schmalen Nasen an das edle Naturgefühl Schon— 
gauers, was schon Waagen aussprach. Doch muß gesagt werden, daß 
fich die Gestalten nicht frei genug bewegen, und daß ihnen die drama— 
tische Belebung des Stoß oder gar Kraffts fehlt. Statuarische Ruhe 
gelang dem Meister besser. Auf dem Relief: „die Kaiserin schreitet 
aͤber glühende Pflugscharen“) versuchte er perspektivische Verkürzungen 
n der architektonischen Umgebung, wie er denn auf allen Reliefs mit 
richtigem Stilgefühl die Felder vertiefte. Dieses Denkmal ist Til— 
mann Riemenschneiders Meisterwerk, wie das Sebaldusgrab das Peter 
Vischers ist. 
Ich habe darauf hingewiesen, daß die Grabplatte des Bischofs 
Lorenz von Bibra?), aus rötlichem Marmor bestehend, manche Ahn⸗ 
lichkeit mit dem Grabmal Rudolfs von Scherenberg hat, daß sie aber 
im Gegensatze dazu das ausgesprochene Gepräge der italienischen 
Renaissance in phantastisch spielerischen Formen trägt, besonders in den 
mit Ähren spielenden Engeln, die au die Stelle der gotischen Baldachine 
getreten sind, und in den zusammengesetzten, gewundenen Säulchen, die 
IAls Einfassung dienen. Dieser Versuch zeigt, daß der Künstler in 
den fremden, von ihm zum teil unverstandenen Formen nicht zu 
arbeiten wußte; und deshalb, es sei nochmals betont, ist er kein Renais⸗ 
sancekünstler wie Peter Vischer. Fühlte Tilmann das selber heraus, 
daß er nie wieder in jener Formensprache arbeitete? Oder sollte er 
auf Wunsch des Bestellers, der Sinn für die neue Formenwelt hatte, 
vielleicht nach einer fremden Vorlage gearbeitet haben? Man könnte das 
vermuten, denn wie sich ergeben hat, war es in jener Zeit gar nicht 
ungewöhnlich, daß ein bedeutender Künstler einmal nach fremder Vor— 
lage arbeitete. Wir haben bei Peter Vischer den Beweis. 
Das Leiden Christi beschäftigte auch Tilmanns Phantasie. Mehrere 
Darstellungen der Beweinung sind von ihm erhalten. —A 
Heidingsfeld, die zu Ehren der 1608 verstorbenen Anna Etlin gestiftet 
wurde, zeichnet sich durch einfachen, man kann sagen sogar durch 
ließende Gewandung und schöne Motipe aus, aber die Komposition 
) Sie that dies nach der Legende in Gegenwart des Kaisers, der sie des 
Ehebruchs beschuldigt hatte, um ihre Unschuld zu beweisen. Die Pflugscharen 
waren aber nicht glühend. 
2) 1519 gestorben. Lorenz Fries bemerkt ausdrücklich, daß der Bischof den 
Grabfstein schon bei seinen Leibzeiten bestellt habe.
	        
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