— 46 —
harrte geduldig eine Viertelstunde, allein da sich immer
noch nicht die Thüre öffnete, so wagte er nochmals
den Klopfer zu berühren und durch wiederholte Schläge
seine Gegenwart kund zu geben. Der Kopf des Thür⸗
hüters erschien abermals, aber jetzt nicht, um nach dem
Begehr zu forschen, sondern um eine Fluth von Schelt⸗
worten auf den vor Frost zitternden Hebräer herab—
zudonnern. „Galgengesicht!“ klang es, „Du wagst
es, einem ehrbaren Herrn des hohen Raths mit Deiner
Gegenwart zu nahen? Glaubst Du, weil der Herr
Dich vor zwei Jahren aus dem Kerker erlbste, in den
Dein Wandel Dich gebracht hat, Du sei'st verbunden,
dieses fleckenlose Haus zu verunreinigen? Die eiserne
Jungfrau hätten sie Dich küssen lassen sollen, das
wäre Dir wohl bekommen. Fort, oder ich hole die
Geisel und dann sei der Teufel Deiner verworfenen
Seele gnädig!“ Und abermals schloß sich das Fenster—
lein und nahm so dem Juden jede Hoffnung, in das
Haus zu gelangen. Eine Thräne des Zorns drang
aus seinem Auge, aber gewohnt, täglich diese Behand—
lung zu ertragen, wollte er eben sich zum Heimweg an—
schicken, als zwei Diener mit Fackeln, vorleuchtend
einem in dichte Pelze gehüllten Frauenzimmer, die
Straße heraufkamen und vor dem Hause des Raths
Halt machten. Während sich die Tritte des dienst
eifrigen Pförtners im Hausflur und das Klirren des
mächtigen Schlüsselbundes hören ließen, hatte die Maid
die Kaputze etwas gelüftet und das liebliche Antlitz
einer Jungfrau lugte hervor. Abraham Ben Jsmael,
der sich hinter einen der Thürpfosten zurückgezogen
hatte, erkannte die Tochter des Hausherrn und sogleich
war er entschlossen, die Protektion der schönen
Nalc
un—
spracb
Fuer
Eure
halb
Mim
liche
diese
Wohb
oor
VHen
zuru
spra
wer
wq
hattt
Hal
leuch
mei
Reit
Sch
zule
häm
üher
he.
Ra