Volltext: "Als Nürnberg freie Reichsstadt war"

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harrte geduldig eine Viertelstunde, allein da sich immer 
noch nicht die Thüre öffnete, so wagte er nochmals 
den Klopfer zu berühren und durch wiederholte Schläge 
seine Gegenwart kund zu geben. Der Kopf des Thür⸗ 
hüters erschien abermals, aber jetzt nicht, um nach dem 
Begehr zu forschen, sondern um eine Fluth von Schelt⸗ 
worten auf den vor Frost zitternden Hebräer herab— 
zudonnern. „Galgengesicht!“ klang es, „Du wagst 
es, einem ehrbaren Herrn des hohen Raths mit Deiner 
Gegenwart zu nahen? Glaubst Du, weil der Herr 
Dich vor zwei Jahren aus dem Kerker erlbste, in den 
Dein Wandel Dich gebracht hat, Du sei'st verbunden, 
dieses fleckenlose Haus zu verunreinigen? Die eiserne 
Jungfrau hätten sie Dich küssen lassen sollen, das 
wäre Dir wohl bekommen. Fort, oder ich hole die 
Geisel und dann sei der Teufel Deiner verworfenen 
Seele gnädig!“ Und abermals schloß sich das Fenster— 
lein und nahm so dem Juden jede Hoffnung, in das 
Haus zu gelangen. Eine Thräne des Zorns drang 
aus seinem Auge, aber gewohnt, täglich diese Behand— 
lung zu ertragen, wollte er eben sich zum Heimweg an— 
schicken, als zwei Diener mit Fackeln, vorleuchtend 
einem in dichte Pelze gehüllten Frauenzimmer, die 
Straße heraufkamen und vor dem Hause des Raths 
Halt machten. Während sich die Tritte des dienst 
eifrigen Pförtners im Hausflur und das Klirren des 
mächtigen Schlüsselbundes hören ließen, hatte die Maid 
die Kaputze etwas gelüftet und das liebliche Antlitz 
einer Jungfrau lugte hervor. Abraham Ben Jsmael, 
der sich hinter einen der Thürpfosten zurückgezogen 
hatte, erkannte die Tochter des Hausherrn und sogleich 
war er entschlossen, die Protektion der schönen 
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