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gütige Hülfe, und mit dem vielfachen Anwunsch glück
seliger Feiertage von dem dankbaren Vater und Wirth
versehen, entfernten sich die Freunde, und gingen Arm
in Arm ihrer Wohnung zu. Die Nacht war hell
und klar. Sieh, Herr Bruder, begann des Zimmer—
manns Freund, jetzt kommst Du doch einmal um die
Mitternachtstunde nach Hause. Auch ist ja heute noch
obendrein der heilige Abend und in den zwölf Nächten
sieht man ja besonders gern Gespenster. Nimm Du
Dich nur heute vor dem Fünfundneunziger in Acht!
— Der wird sich heute unsertwegen auch nicht in—
kommodiren, spaßte der Zimmermann, schlimmsten—
falls, wenn er mir nichts thut, will ich ihm auch nichts
thun. — Nun, ich begleite Dich auf jeden Fall nach
Hause, — sprach sein Freund — und will die
schöne Nacht, sowie die Gefahr mit, Dir theilen.
Sie schritten an der Mauer des Nonnengartens fürbaß,
und da, wo der Weg sich krümmt, erblickten sie des
Zimmermanns elterliches Haus, deutlich in der hellen
Nacht gewaäahrten sie in der benachbarten Nische das
Kreuz und vor dem Hause klar und hell steht mit
verschränkten Armen in voller Uniform — — —
der Fünfundneunziger. Bei Gott, da ist er!
A
der Eine erschrocken stehen bleibend. Das ist keine
Täuschung, kein Bild der Phantasie, entgegnete leise
der Freund und mit pochenden Herzen überlegten sie,
was zu thun sei. Indessen begann der Franzose mit
festen aber klanglosen Schritten auf und ab zu wandeln.
Wohl hätte der Freund des Zimmermannes seine
Begleitung aufgeben, umwenden und seine Wohnung