Inhaltsverzeichnis: Festschrift zur Feier des 50jährigen Bestehens des Ärztlichen Vereins Nürnberg

54 
darauf rechnen kann, dass die Operation nur wenige Minuten dauern wird, 
50ll an die Operation die Wundnaht angeschlossen werden, dann ist es 
zu empfehlen, die Fäden alle zunächst zu legen und sie erst am Schluss zu 
knüpfen. 
Es dürfte sich übrigens der Kreis der Operationen, die sich für den 
Aetherrausch eignen, noch erweitern lassen. Eine Amputation des Öberarms, 
selbst des Oberschenkels kann so rasch ausgeführt werden, dass der eigent- 
lich schmerzhafte Theil der Operation, die Abtragung des Gliedes, die wenigen 
Minuten des Aetherrausches nicht überdauert. 
Doch concurriert die Methode des Aetherrausches mehr mit der Lokal- 
anästhesie, als mit der allgemeinen Narcose. 
Von den Asphyxien, von denen wir bei den Narcosen der beiden letzten 
Jahre ebenso wenig verschont blieben, wie die anderen Chirurgen, fiel nur eine 
auf die reine Aethernarcose, die anderen gehörten der Chloroformnarcose. 
Postoperative Zufälle, die der Narcose zuzuschreiben gewesen wären, 
haben wir nicht beobachtet, auch nicht nach der Aethernarcose, Im Lauf 
des Jahres 1900 machten wir allerdings eine Periode durch, wo eine grössere 
Zahl von Öperierten nach einander Bronchopneumonien bekamen. Dem Aether 
war die Schuld nicht beizumessen, denn es handelte sich durchweg um Chloro- 
formnarcosen. Auch die Art der Operation kam als ursächliches Moment 
nicht in Frage, da es ganz verschiedene, zum Theil leichte, einfache Eingriffe 
waren. Von den anderen Ursachen, die Henle in seinem Vortrag (D. Chirurgen- 
zongress 1901) aufführte, Lebensalter, erschwerte Expectoration, Aspiration, 
Abkühlung, hämatogene Infection konnte ebenfalls nicht die Rede sein. Fs 
Slieb nur noch die Möglichkeit offen, dass die Infection durch die Luftwege 
stattgefunden hätte, Da die Pneumonien sich auf die Fälle beschränkten, 
die in dem grossen, aseptischen Operationssaal operiert worden waren, der 
ein grosses Glasdach besitzt, so wurde eine gründliche Reinigung des Raumes 
zwischen äusserem und innerem Glasdach und der Luftkanäle vorgenommen. 
Von diesem Moment an hörten die Pneumonien auf. Das post hoc dürfte 
hier wohl mit grösster Wahrscheinlichkeit ein propter hoc bedeuten, und man 
wird gut thun, bei einer Häufung von postoperativen Pneumonien auch 
Jurch solche Massnahmen deren Verhütung anzustreben. 
Für die 60 Fälle der Öberst’schen Anästhesie wurden nur die 
Iperationen an den Fingern und Zehen ausgewählt. Wie schon erwähnt. 
var die Analgesie bei denselben ohne Ausnahme tadellos. 
Die Schleich’sche Infiltration wurde im Ganzen 85mal angewendet. 
">n den grösseren Operationen sind zu nennen: 
Rippenresection bei Empyem , 
Tracheotomie. , 
Herniotomie . 
Laparotomie , 
Strumaexecision 
Anus praeternaturalie
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.