1926
Zu Christoph Scheurls Brief buch.
Nr. 59b. Cod. 306. 109a. N. 10. Mai 1512.
An Georg Spalatin.
Den letzten Brief Sps. hat er in W. „dubium moerore an
Baccho‘ impeditus“ nicht lesen können, und daher hat er die
Briefe nicht zurückgegeben. So hat er die Briefe an Pirck-
heimer und Holzschuher ununterzeichnet übergeben. Freut
sich, dass Sp. an Charitas Pirckheimer schreiben will,
und verspricht wohlwollende Antwort. Lobt Charitas. Em-
pfiehlt ihm Otto Beckmann. Gruss an den Collegen Sps. ')
Nr. 59c. Cod. 306. 110a. N. 10. Mai 1512.
An Dr. Christian Beyer.
Hat erst vor wenig Tagen an B. geschrieben. Jetzt
schreibt er durch ihn an den „Vir integer et sincerus“, den
gemeinsamen Patron Gertitz.”) B. soll ihm schreiben de omni
statu Vittenbergensium, etiam de inimicis quibusque“. Neuig-
keiten habe er an Otto Beckmann geschrieben. Aber Otto
sei träge und habe noch kein Wort geschrieben. Da solle
Beyer schreiben, „ipsum vero ingenti haustu nomine meo
salutes.“ Gruss an ihn, Frau und beide Eltern.
Nr. 59d. Cod. 306. 110b. N. 10. Mai 1512.
An Lorenz Schlamau,’) Dechant der Allerheiligen-
Kirche und Pfarrer in W.
Dank für genossene Wohlthaten. Neuigkeiten hat er an
Otto Beckmann geschrieben, dass er sie den Coepulonen mit-
teile, nämlich den Freunden Feldkirch, Wenceslaus (Link?)
Gregorius und dem Cantor (Ulrich von Dinstädt), wenn
dieser da sel.
1) Vrgl. Nr. 55 und unten Nr. 82e. Spalatin und Egbert Nithart
war die Erziehung der jungen Herzöge Otto und Ernst von Braun-
schweig anvertraut,
2) Von diesem Ambrosius Gertitz, einem angesehenen Wittenberger
Bürger, sagt Sch. in der oben (Nr. 32e.) angezogenen Rede, dass ihn der
Kurfürst „speculum et chronicam Saxoniae‘“ nenne,
3) Album 1502: Laurencius Schlamau de Belthicz iuris pontificii
baccalaureus, huius opidi plebanus. 1505 S. S. als Dr. und Canonicus.
Reetor.