Inhaltsverzeichnis: Die Schweden in Nürnberg

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„Pehr, das besorge ich Dir. Wie, weiß ich noch nicht, aber 
ich mach's.“ 
„Nein, Herr Junker, das lassen Sie nur hübsch bleiben,“ 
lächelte Lund trübe. „Sie könnten sich die Finger verbrennen 
und die Sache schlimmer machen, als sie schon ist. Aber besten 
Dank für den guten Willen; zu helfen jedoch ist da nichts. Auf 
Wiedersehen, Herr Junker!“ 
Der Alte ging, und Konrad blieb sinnend stehen. 
Dem Pehr mußte er helfen, das stand fest, war er doch 
eigentlich die Ursache des Leides seines alten Freundes. Das 
„Wie?“ mußte er noch überlegen, aber durchsetzen that er's. 
War er nicht der Junker Konrad von Königsmark, zum Donner⸗ 
wetter! 
BSechstes Rapitel. 
Einen prächtigen Morgen verheißend, war die Sonne in der 
Frühe des 8. Mai aufgegangen, und was sie versprochen, hatte 
sich erfüllt. Ein selten schöner und warmer Frühlingstag lockte 
die Bewohner Nürnbergs vor die Thore, um sich an der neu— 
sprossenden und keimenden Natur zu erfreuen. 
Schon ziemlich zeitig waren die nächsten Verwandten 
und Freunde im Praunfalkschen Hause gewesen, um der allgemein 
beliebten ältesten Tochter ihre Wünsche und Gaben zu ihrem 
einundzwanzigsten Geburtstage darzubringen. 
Freundlich und liebenswürdig wie immer hatte Helena 
Elisabeth für die Glückwünsche und kleinen Geschenke gedankt, 
aber es lag ein recht müder Ausdruck in ihrem blassen Gesicht, 
* r aber allgemein der eben überstandenen Unpäßlichkeit 
zuschrieb. 
Mit Rücksicht darauf hatten die Eltern von einer größeren 
Festlichkeit Abstand genommen. Aber mit den Nächststehenden 
war ein Zusammentreffen am Nachmittag im VPraunfalkschen 
Garten verabredet worden. 
Am liebsten freilich hätte Helena Elisabeth den Tag still 
mit den Ihrigen verlebt, allein da der leidende Vater zum ersten⸗ 
mal in diesem Frühjahr das Stadthaus bei dem herrlichen 
Wetter verlassen wollte und sich augenscheinlich auf das kleine 
Fest freute, so willigte sie stillschweigend, um ihm das Vergnügen 
nicht zu stören, ein.
	        
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