Volltext: Der deutsche Meistergesang

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befindet, ein Meiftergejangbuch,*) das er Wolf Herolt 
in Breslau widmete. 
MidHel Behaim, geb. 27. September 1416 zu Sulz: 
bach, war ein Weber; er Kämpfte als Soldat und war 
zulegt Schultheiß in feinem Seburtsorte. Sr ijft unter 
den Meifterfingern einer der vornehmiten. 
Über Muscatblüt (lebte um 1437), Hans Rofen: 
olüt und Hans Wolz — er Lebte als Barbier (Wundarzt) 
zwijdhen 1470 u. 1490 in Nürnberg — Können wir uns 
fürzer fafßjen, da ihre Hauptthätigkeit auf einem anderen 
Gebiete liegt. INäher haben wir uns aber mit Hans Sachs, 
geb. 1494 zu Nürnberg,”) der Seele aller Meifterfinger, zu 
bejYäftigen. Hans Sachs entwidelte eine große Frucht- 
barkeit; er {MHrieb über 4000 Meifterlieder, die aber zumeift 
noch nicht gedruckt find. Die höchfte Zahl derfelben war 
Ihon im Jahre 1560 erreicht, wo er 4275 Gefänge ge- 
JOaffen hatte, Neben den für feinen eigenen Gebrauch zu: 
Jammengejdhriebenen HandfOHriften fchrieb Hans Sachs 
au füranbere Meiftergefangbücher, fo für Barthel 
Weber, den Sdhlofjergejellen, im Jahre 1549°), und für 
Kajpar Peg im Jahre 1554. Hans Sacdhfens Lehrer war — 
wie Jon berichtet — der Leinenweber Leonhard Nunnen- 
bed, dem er ftets ein hHerzlides Andenken bewahrte. 
Un Mannigfaltigfeit der Formen, an Fülle und Um- 
fang des Stoffes, namentlidH an fittlidher Tiefe über: 
trifft Hans Sachs alle Meifterfinger. Es wäre zu wünlden, 
*) „Sin genotiert Buch, darinnen über 300 alte und neue 
i%öne Meiftertöne oder Melodieen find aufgenotiert und zu jeder 
Melodey ein geiftliH Lied gerieben.“ 1587, 350 BI. Hol. 
®*) Man {hickt fih eben an, in ganz Deutfhland feine 
500 jährige Jubelfeier zu begehen. 
3) Die Hand{OHrift, von Webers Enfel, dem nürnberger 
Spruchfpreher Wilhelm Weber, der Bibliothek der Altdorfer 
Alumnen verehrt, ift KürzliG von Mummenhoff in der nürn- 
berger Stadtbibliothek aufgefunden worden.
	        
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