Objekt: Albrecht Dürer

Auch eine Reformationspredigt. 
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im vierten Kapitel schreibt also: Ihr Lieben, glaubet nicht einem 
jeglichen Geist, sondern prüfet die Geister, ob sie von Gott 
sind; denn es sind viele falsche Propheten ausgegangen in die 
Welt. Daran erkennet den Geist Gottes: ein jeglicher, der da 
bekennet, daß Jesus Christus ist kommen in das Fleisch, der 
ist von Gott, und ein jeglicher Geist, der da nicht bekennet, 
daß Jesus Christus ist kommen in das Fleisch, der ist nicht 
von Gott. Und das ist der Geist des Widerchrists, von wel— 
chem ihr habt gehöret, daß er kommen werde, und ist schon 
jetzt in der Welt.“ 
Wie diese Worte sich nach links hin wenden gegen die Schwär— 
mer und Sektierer, so zeigt die Überschrift der zweiten Tafel den 
Protest gegen den Irrtum auf der rechten Seite, gegen Rom 
mit seinem Lug und Trug und seiner Sittenlosigkeit: 
„In der zweiten Epistel an Timotheus im dritten Kapitel 
schreibt St. Paulus also: Das sollst du aber wissen, daß in den 
letzten Tagen werden greuliche Zeiten kommen. Denn es wer— 
den Menschen sein, die von sich selber halten, geizig, ruhm— 
rätig, hoffärtig, Lästerer, den Eltern ungehorsam, undankbar, 
ungeistlich, störrig, unversöhnlich, Schänder, unkeusch, wild, un— 
gütig, Verräter, Frevler, aufgeblasen, die mehr lieben Wollust 
denn Gott, die da haben den Schein eines gottseligen Wesens, 
aber seine Kraft verleugnen sie. Und solche meide! Aus den— 
selbigen sind, die hin und her in die Häuser schleichen und füh— 
ren die Weiblein gefangen, die mit Sünden beladen sind und 
mit mancherlei Lüsten fahren, lernen immerdar und können 
nimmermehr zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. — St. Mar— 
kus schreibt in seinem Evangelium im zwölften Kapitel also: 
Und er lehrete sie und sprach zu ihnen: Sehet euch vor vor 
den Schriftgelehrten, die in langen Kleidern gehen und lassen 
sich gern auf dem Markte grüßen und sitzen gerne obenan in 
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