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zur Seite, die im Kaiser Maximilian J. den letzten Ritter
erblickt, steht die Wahrheit der Geschichte mit einem schwar—
zen Flor überbreitet. Alle romantische Poesie des Lebens
sank hinab mit diesem ritterlichen Kaiser und in falbem
Wetterleuchten brach durch die Morgendämmerung einer
neuen Periode eine neue Zeitbestrebung, die ihre Art und
Bildung zur Folge hatte. Jener mächtige Glaubensriß, der
durch Deutschland sprang, konnte er für das Herz dieses
großen Landes ohne Wirkung bleiben? Ohnmöglich und
Nürnberg hat es schwer und tief empfinden müssen, aber
es ist den drohenden Wettern mannhaft gestanden und heu—
te begrüßen wir es wieder umstrahlt von seinen großen
Erinnerungen und sehen es wieder im gewerbthätigen Flei—
ße zwar nicht mehr so hervorragend wie einst, aber sich
wehrend und wahrend, anderen Städten nicht den Vor—
sprung zu lassen, zu welchem allerdings viele bereits mit
Glück den Ansatz genommen haben. Nicht von der Konkur—
renz jener kleinen Fabrikationen von Kinderspielwaaren, in
denen andere Städte so weit gekommen sind (man sehe hier
nur die Sonnenberger Waaren), nicht von dem Vorzuge jener
Lebkuchensüßigkeiten sey hier die Rede, sondern von Fabri—
ken und anderen Einrichtungen, die durch thatsächliche Auf—
munterungen anderer Staaten so großartig zu werden be—
ginnen. Halten wir uns indeß an den aktuellen Zustand
der Industrie Nürnbergs, so lieferte die letzte große Kunst—
ausstellung (1840) theilweise Materialien zur Bestimmung
desselben; aber auch andere Beiträge mögen in dieser Bezie—
hung willkommen seyn; so erzählt man sich nicht als blose