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Deutschland und das deutsche Bürgertum in herrlichster Blüte. Dazu
haben wohl der umsichtige Fleiß und der wagende Handelsgeist des
deutschen Kaufmanns“ nicht am wenigsten beigetragen. Die reichs—
unmittelbaren Städte waren durch den Zerfall der Reichsgewalt zu that—
sächlich unabhängigen republikanischen Gemeinwesen geworden, von deren
Kraft und Gemeinsinn heute noch zahlreiche öffentliche Baudenkmale
und Stiftungen ein beredtes Zeugnis geben. Dieser Zeit entstammen
aber auch die meisten jener stolzen Patrizierhäuser durch den Handel
reich gewordener Kaufherren, die mit ihren von säulengetragenen
Gallerien umgebenen geräumigen Höfen, mit ihren reich getäfelten
Zimmern und ihren zierlichen Erkern und Thürmchen den Aeneas
Silvius zu dem bewundernden Ausrufe hinrissen: die Könige von
SZchottland würden sich glücklich schätzen, wenn sie wohnen könnten
wie ein mittelmäßiger Bürger in Nürnberg.
Der wachsende Wohlstand war die wohlverdiente Frucht der
zroßen Rührigkeit. Fort und fort war der Nürnberger Rat bemüht,
zu den vorhandenen Handelsprivilegien neue zu erwerben und die
alten zu wahren. Es werden aus dem 15. Jahrhundert Privilegien
der Herrschaften von Bayern, Kleve, Sachsen, Würzburg und Öster—
reich besonders hervorgehoben. Aus dem letzteren Gebiet war
namentlich die Einfuhr von steyerischem Eisen von großem Belang.
Lebhaftere Beziehungen entwickelten sich allmählich auch mit den
Seestädten der Hansa, von welchen Nürnberg Häringe, Stockfisch,
Laberdan u. s. w. sowie englische und nordische Waren bezog, um sie
im Binnenland weiter zu verbreiten und dagegen Eisen, Krämerei—
und Hausgerätsartikel u. s. w., sowie die von Venedig und Genua
»ezogenen Gewerbs- und Landesprodukte Italiens und der Levante
ieferten. Bis ins 16. Jahrhundert hinein war auf der Straße
zwischen Augsburg, Nürnberg und den Seestädten die vornehmste
Stadt des Thüringer Landes, Erfurt, der Vermittlungspunkt. Diese
Stadt hatte schon durch die eigene Produktion von Tuch und Leder,
noch mehr aber durch den Handel mit dem in ihrer Umgebung viel
gebauten Waid, der damals viel gebrauchten Färbepflanze, großen
Ruf. Ein paar Jahrhunderte lang behauptete die Thüringer Stadt
ihre Stelle als Vermittlerin zwischen Schwaben und Franken mit
den Seestädten, bis sie dieselbe allmählich an Leipzig abgeben
mußte, das dank der Fürsorge der sächsischen Fürsten für größere
Sicherheit der Straßen, durch Geleitsverträge mit anderen Fürsten,
sowie durch Ausbildung eines regelmäßigen Frachtverkehrs zum ver—
kehrsreichen Knotenpunkt nicht blos zwischen Nord und Süd, sondern
auch zwischen Ost und West sich gestaltete, indem es die Vermittlung
des Verkehrs in der Richtung von Frankfurt a. M. nach den östlichen,