Gelangiweifen der Meifterlieder,
ur wenige der älteren HandjeHriftlichen Sammlungen von MNeijter-
jeder geben außer den Liedertexten Die dazıt gehörenden Gejangweijen
an Noten. Die reichte Sammlung der Art ijt wohl die von Adam
Bufcmann, dem Schüler des Hans Cachs. Seine Liederfanmlung,
die ich in der Stadtbibliothek in Breslau befindet, wo er zufeßt längere
Zeit gelebt Hat, ft ein fehr ftarfer Foliant, in welchem für Jämtliche
von ihm gefammelten „Cöne”, d.h. Liederformen anderer Meijter, wie
auch für feine eigenen, Die Sefangnoten beigefügt find. Nächztdem it
Georg Hagers Sammlung (Dresdener Königl. MBibliothel) von Wert,
obwohl diefelbe erft um 1600 vollendet wurde und deshalb auch fehr
sahfreiche Töne Neuerer enthält. Bon den 268 verfchiedenen Tönen,
die er mitteilt, find von mehr al8 100 auch die Sejangnoten aufgezeichnet.
Wenn fchon bei Pujchmann und bei Hager in den Notenbezeichnumgen
bet vielen „Tönen“ andere Lesarten vorkommen, fo find bei denjenigen
Tönen, die Bujchmann von Hans Sachs wiedergiebt, die Abweichungen
von den ums durch Hanz Sachs jelber überlieferten neun Tönen am
größten. Doch beziehen fich Ddiefe Abweichungen nur auf die Gejang-
moten, nicht aber auf den Bersbau der ganzen Strophe, der jchon als
JBorbild für die fpäteren Dichter genau derfelbe bleiben mußte.
Über die Art der NMotenjchrift ift im Texte des 9. Kapitel8 fchon
das wejentliche gejagt worden. Die viereckigen Noten, die Hans Sachs
noch durchgängig gebrauchte, findet man in feinem nachftehend facjinıilierten
„furzen Ton“, während in unjeren Mitteilungen feiner anderen Zöne
diefe vierecfigen Noten in die fpäter gebräuchlicher gewordenen Durch-
brochenen runden übertragen worden find. Außer den in unjerer Heutigen
Notenfchrift als ganze und halbe Gezeichneten Noten kommen auch
auweiten noch die viel Älteren fchwarzen Ioten vor. Auch die alte