Fünfter Aufzug. Zweiter Borgang
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Und, jühlt er fih im Geh'n auch fhwach
Die Kräfte fteigen ihm allgemad.
Siebt Efjenslkuft fich weiter und,
So i{ft’8 gewonnen, er wird gefund.
Wie aber mag e8 Hantfen gehn?
Rönnt’ id ihm nach in die Ferne jeh'n!
Io hat er wohl die erfte Nacht
Bor Nürnberg draußen zugebracht?
Wo wandert er jet am Weg allein?
Wie wird dabei zu Mut’ ihm fein?
Wenn er nur Arbeit bald erhält,
Wo e8 ihm taugt und wohlagefält,
Dann kommt der Tag auch bald heran,
Den er mir treulichH meldet an.
DochH- wenn hinaus e8 trüg’ ein Wind,
Wie fie ihm hier begegnet find,
Ja, mwa8 fie wider ihn angezettelt!
Sin fremder Gefelle wird Leicht befpöttelt,
Und die um fein Gelchic ihn neiden,
Sie Juchen fein Bleiben ihm zu verleiden.
So zieht er wieder von neuem fort
Und findet Ruh’ an keinem Ort.
In kampf und Widerwärtigkeit
VBergeh'n die Jahre, vergeht die Zeit,
30 aber hoffe und hHarre zu
Und finde niemals feine Ruh.
Die Sonne IOhHeint, wie geftern fie {chien,
Doch nimmermehr erblit’ ih ihn.
(Mit gefalteten Händen.)
„Weil Du mein Gott und Bater bift,
Dein Kind wirft Du verlaffen nicht,
Du väterlidhes Herz.
OD nimm mich auf in Deinen Schoß!
Auf Erden hab’ ih keinen Troit.“
(Nunnenbedg ift, an einem Stode gehend, eingetreten.)
Nunnenbed. Kunigunde, ih Höre Deine Stimm’,
Nicht allzu JHwer die Trennung nimm!
Runigunde. Ihr Jahet jchwarz, da weiß ich fah,
Nun fteh’ ih ohne Hoffnung da.