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Zweiter Aufzug. Erfter Vorgang.
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Albrecht Dürer, Die alle8 wiffen, alles können,
Die nicht? beweinen, nicht? bereu'n.
Willibald Pirkheimer. So kommt e8 {tetZ: der wird verdroffen,
Dem fich die Tiefe Hat erfOHloffen.
Shr Meijter jeid dem Himmel zu vergleichen,
Der fichH mit Wolfen grau verhängt,
Wenn, Sicht verbreitend oHnegleichen,
Sich Strahl um Strahl zur Erde drängt:
Sich Jelbit verhüllt und abgewendet
Sn alle Fernen Glanz er endet. .
Mbrecht Dürer. DochH wie im Sonnenbrand die Blüte
Welkt ihm die Hoffnung im SGemüte.
Willibald Pirkheimer. Nur Der vermag Cuch zu verlteh'n,
Dem Sluten durch die Seele weh'n!
Albrecht Dürer, So werden wir e& müd’, zu greifen
Nach Früchten, die doch nimmer reifen,
Denn, was an ihrer Statt wir bieten,
Sind jturmverwehte Frühlingsbhlüten.
Willibald Pirkheimer. Cin Dichter ward in Euch geboren
Und mit dem Maler ging er nicht verloren!
Mbrecht Dürer. Die Reimkunit wird von mir bewundert,
DochH reim’ ich jelbft, wie viele Hundert’.
Willibald Pirkbeimer. In allem kann man fich nicht aroß
erzeigen,
Und Größe ijt’8, vor Großem fich zu neigen.
Albrecht Dürer. Längit wünfdht’ ich einen Dichter unf’rer Stadt,
Die viel des Trefflidhen geboren Hat.
Willibald Pirkheimer. Ihr kennt Hans Sachs Dam der
10h hebt,
Sn aller Zeit fein Name lebt.
Albrecht Dürer. Ih jaH ihn nur in jeinem Keim;
Wie diejer wuchs, blieb mir geheim.
Willibald Pirkheimer, Gereijt indes, wie feine Lieder,
Hand ih zu Köln den Sänger wieder.
Er jaß dort auf dem Meifterftuhle
Und leitete die Singer]Hule.
Schon wandelt ruh’'lo8 jein Gefang
In Melodie zugleich und Worten,
Das ganze deut]che Bolk entlang,
Und hHeimifch ift er allerorten.