Metadaten: Fürth in Vergangenheit und Gegenwart

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b) Die Südnordbahn: 
Mit Eingaben vom 28. Juli und 5. Oktober 1836 suchte der Handels⸗ 
ausschuß um Führung der Bahn über Fürth nach Bamberg nach. Allein 
trotz der dringlichsten Vorstellungen wurde Fürth unberükksichtigt gelassen. 
Am 1.Oktober 1843 wurde die Strecke Bamberg-Nürnberg eröffnet An der 
Kreuzung (vweil sich hier die Züge der Südnordbahn und der Ludwigs— 
bahn kreuzten, jetzt Station Doos) wurde eine Haltstelle für Fürth ge— 
schaffen, um eine hier zu bewerkstelligende Verladung der Güter vornehmen 
zu können. Dazu kam noch, daß man bei Feststellung des Tarifs für 
Personen und Güter in Fürth keine Rücksicht nahm. Von Nürnberg bis 
Bamberg kosteten kleine Kollis als Passagiergut 12 Kreuzer, während den 
Fürthern dasselbe Quantum auf 39 Kreuzer kam. Man errichtete nun 
1847 einen eigenen Bahnhof für Güter in Fürth. Die Güter wurden 
dann durch die Ludwigsbahn, welche pro Zentner 12—-2 Kreuzer Fracht 
berechnete, zur Kreuzung und hier mit der Staatsbahn weiter befoördert. 
Jedoch reichten diese Einrichtungen um 1855 in keiner Weise aus. So 
häuften sich im Oktober 1858 Berge von Kisten und Ballen auf dem 
freien Platze vor der Ladehalle in Fürth, welche obdachlos, auf Kosten der 
Aufgeber bewacht wurden und über Nacht liegen blieben, damit sie wenigstens 
am nächsten Tage zuerst zur Verladung kämen. Wer das Opfer der 
Mehrkosien der Eilfracht nicht bringen konnte, mußte oft mehrere Tage 
vergeblich warten und sich doch zuletzt entschließen, die Güter nach Nürn— 
berg per Achse zu schaffen und hier verladen zu lassen, was sehr kostspielig 
und unangeuehm war. Deshalb Beschwerde des Handelsrates am 17. Okto— 
ber 1858 über diese unhaltbaren Zustände, Bitte um Vermehrung des 
Personals, Errichtung einer provisorischen Remise, um Vermehrung der 
Güterwägen ꝛc. Endlich wurde dem Gesuche willfahren. 
Als man 1860 die Haltstelle Poppenreuth aufheben wollte, beschwerte 
sich der Handelsrat hierüber und die Haltstelle blieb. — Endlich wurde 
nach 33 Jahren, nachdem Fürth immer und immer —I 
Rüͤcksicht auf die Schäden und Nachteile, welche dieser unhaltbare Zustand 
mit sich brachte, die Bahn über Fürth und Vach geleitet. Am J. August 1876 
fand in feierlicher Weise die Eröffnung der neuen Strecke statt. Von den 
Häusern wehten Fahnen, die Freude der Bewohner über die endliche 
Aufhebung dieses Mißstandes bekundend. Im Gasthaus zur Eisenbahn war 
Festdiner. — 
Güterschaffer Apfelbaum errichtete 1885 im Staatsbahnhofe eine 
Güterhalle. — 1886. Bewilligung der Mittel zur Errichtung eines eigenen 
Postgebäudes in Fürth durch die Kammern der Abgeordneten. 
e) Die Würzburger Bahn. 
12360 wurde ein Komite, bestehend aus D. Ley und Berolzheimer ge⸗ 
wählt, welches für die Einziehung Fuͤrths in die Linie Nürnberg⸗Würzburg 
wirken sollie. Dem energischen Auftreten und der aufopfernden Thätigkeit 
des damaligen Abgeordneten für Fürth, des Kaufmanns Daniel Ley, ist es 
zu danken daß Fürth vor dem gleichen Schicksal wie 1843 bewahrt blieb. 
über den VBauder' Eisenbahndrücke von 1862—-63 s. S. 293. Nach 
Vollendung der Bahn wurden die Güter und Personen für die Bamberger
	        
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